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Mittwoch, 6. November 2013

Daria Charon - Die Nächte der Aphrodite

Dieses Werk ist indirekt der Nachfolger zu "Die Nichte der Marquise". Doch wie dieser Roman ist er separat lesbar. Auch muss das Vorgängerwerk keinesfalls zuvor gelesen werden. Ich empfehle es dennoch, weil "Die Nichte der Marquise" einfach ein guter Roman ist.

Die Verbindung ist, dass Nebenpersonen aus vorgenanntem Werk hier zu den Hauptpersonen werden. Hier geht es um Maries ältere Schwester Elaine, die unter den Narben in ihrem Gesicht leidet und sich für mißgestaltet hält. Entsprechend niedrig ist ihr Selbstwertgefühl, doch dafür ist sie ein tieferer, nachdenklicherer Charakter als ihre Schwester Marie.

Leider kann Troy seinem Bruder Tris nicht das Wasser reichen. Troy kommt als sich in Selbstmitleid und Alkohol ertränkender Charakter rüber. Auf derartige Personen reagiere ich höchst allergist, daher ist meine Rezension wohl nicht ganz objektiv, sofern es so etwas wie eine absolut objektive Rezension überhaupt gibt.

Für mich ist absolut nicht nachvollziehbar, was Elaine an Troy findet. Aber nach dem was er ihr angetan hat, hätte er sie gar nicht verdient gehabt.
(ACHTUNG SPOILER: Er hat beim Sex mit ihr den Namen ihrer Schwester gesagt. Er bis dahin nie in Elaine verliebt, sondern in Marie.)

Troys innere Wandlung und seine neuentdeckte Liebe für Elaine wurden für mich nicht genügend gezeigt vor den schönen Worten, mit denen er sie später trotzdem rumgekriegt hat.

Offenbar war das der Autorin auch klar, sodass ein Großteil der Handlung sich vielmehr auf den Herzog von Mariasse bezieht und Elaines Tätigkeit bei ihm als Zeremonienmeisterin der berühmt-berüchtigten "Nächte der Aphrodite", wobei es sich um zelebrierte Ausschweifungen handelt.

Eine der interessantesten Personen dieses Romans ist ohne Zweifel der Herzog von Mariasse, der nicht nur viele unterschiedliche Facetten seiner Persönlichkeit zeigt, sondern auch eine scharfe Zunge besitzt. Doch auch er hat mit seinen eigenen Schwächen zu kämpfen.

Die Schwächen im Charakter Troys und somit auch der Liebesgeschichte der beiden Hauptpersonen wett gemacht hat die zweite im Roman vorhandene Liebesgeschichte, die viel tiefergehender und ergreifender ist. Die Liebesszenen sind zum Weinen schön geschrieben. Allein dafür lohnt es sich, den Roman zu lesen.