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Dienstag, 31. Dezember 2013

Die Seele des Ozeans - Britta Strauss

* Ein Buch mit Seele *

Über die Weihnachtsfeiertage gab es beim Drachenmondverlag eine Sonderpreisaktion, bei der ich gleich zuschlug und zwei Bücher von Britta Strauß erworben habe. Rezensionsexemplare nehme ich höchst selten an, da mir das zu stressig ist. Schließlich soll Lesen Spaß machen und schlechte oder langweilige Bücher lege ich nach spätestens hundert Seiten beiseite. Mit Britta Strauß ist das anders. Ihr Buch kann man gar nicht zur Seite legen. Echt schlimm.


Das Cover könnte gar nicht besser zum Inhalt passen.

Ihr ist es wieder einmal gelungen, facettenreiche Charaktere zu erschaffen. Selbst der Bösewicht ist alles andere als ein Cardboard-Charakter, wie er leider in etwa 90% aller Liebesromane vorkommt, sondern multidimensional. Entfernt erinnert er an Captain Ahab aus »Moby Dick«, doch besitzt er eine viel weitreichendere Motivation.

Wobei dies ohnehin nicht der typische Liebesroman ist. Eigentlich passt der Roman in keine Schublade.
Ich mochte sowohl Fae (ein wunderschöner Name übrigens), die einmal eine richtig starke Frau ist, die sich auch von ihrer tödlichen, heimtückischen Krankheit nicht unterkriegen lässt. Manchmal war sie wohl etwas arg ungeduldig und wütend wie in der Röstbrotszene, doch konnte man das nachvollziehen. Wenn man nicht mehr viel Zeit hat, ist auch aggressivere Ungeduld verständlich, auch wenn sie wirklich ein wenig mehr Einfühlungsvermögen hätte zeigen können. Andererseits wirkte es so realistischer, denn oft sind die Menschen ja gerade so in ihre eigene Agenda verstrickt. Das dürfte wohl die Szene sein, mit der manche hier Probleme hatten.

Ihr Bruder erinnert mich irgendwie an meinen eigenen Bruder, bis auf das Fürsorgliche. Ein wenig lässt er mich auch an den sympathischen Autoren Michael Modler denken, dessen dunkelblonde Rastas bis zum Knie reichen, seiner Katze und der Teesucht. Ukulele ist ohnehin der Hammer, ein Freund, wie man sich ihn nur wünschen kann.

Kjell ist nicht der typische Liebesromanheld. Er ist kein Alpha, also keiner dieser »Leck mir das Testosteron aus der Achselhöhle«-Typen, wie er häufiger in Liebesromanen vorkommt, aber stark auf seine eigenen Art und Weise. Ich würde sogar sagen stärker als vorgenannter Typ und auf alle Fälle interessanter.
Er ist ein Meereswesen, im Inneren sowohl im Äußeren sehr stark am Original der Mythen orientiert. Ich habe vor Jahren ein Bild davon gesehen. Das vergisst man einfach nicht, es brennt sich ins Gehirn ein, denn es besitzt tatsächlich etwas in den Bann ziehendes trotz oder gerade wegen seiner Fremdartigkeit.

Die Beschreibungen sind wie gewohnt sehr gekonnt, malerisch, märchenhaft und einfach nur schön. Sie heben sich von der eher modernen Sprache der Dialoge durch eine gewisse Musikalität ab. Generell beschreibt die Autorin die Unterwasserwelt viel weitreichender als die Oberwasserwelt. Doch hier finden sich mehr Oberwasser-Landschaftsbeschreibungen als etwa in »Meeresblau«, die zudem überaus gekonnt sind. Dabei übertreibt sie es jedoch nicht, sondern findet das richtige Maß.
Der Schreibstil ist an diesen Stellen auch eher literarisch und auf jeden Fall deutlich über dem Durchschnitt. Auf diverse Stilsünden wie Adverbien oder gewollt »einfallsreiche« Verben bei der Einleitung der wörtlichen Rede,wie sie leider bei einigen in Mode zu sein scheinen, wurde verzichtet.
Überhaupt verschwimmt die scheinbare Grenze zwischen E- und U-Literatur, ein großes Thema durchzieht den Roman und spiegelt sich wieder in den kleinen Details und zahlreichen Symbolen. Zugleich gibt es einen durchdachten Plot mit zahlreichen Wendungen und mehreren inneren und äußeren Gegenkräften, teilweise deutlich größer als die Hauptpersonen. Konfliktscheu ist die Autorin nicht. Auch teilweise sehr brutale Szenen werden dargestellt.

Die Handlung beschreibe ich nicht weiter, da dies erstens schon getan wurde und zweitens ich auch nicht zu viel verraten möchte. Allerdings rate ich euch, eure Taschentücher bereitzuhalten, denn mir sind mehrmals die Tränen gekommen. Nicholas Sparks ist nichts dagegen. Diesen Bösewicht meide ich ja eigentlich genau deswegen …

Besonders bemerkenswert, aber nicht überladen, ist der Detailreichtum. Man merkt, dass hier sehr viel Aufwand für die Recherche betrieben wurde und die Autorin selbst seit Jahren passionierte Taucherin ist. Ihre Liebe, Leidenschaft und tiefe Verbundenheit zum Meer sind offenkundig und werden sehr gut vermittelt. Bisher habe ich keinen Roman einer anderen Autorin gelesen, in dem gerade die Unterwasserwelt derart lebendig und detailreich mit großem Wissen dargestellt wurde.
Man kann den Roman kaum aus der Hand legen, sodass ich bis tief in die Nacht hinein lesen musste.

Eine ganze Weile nach dem Lesen sah ich jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, sehr deutlich grünliches Wasser und gefleckte Wale über mir, die mich umtanzten. Total verrückt, aber ich habe echt nicht gehascht oder getrunken. Es muss wohl am Buch liegen.

Überhaupt bleibt einem der Roman sehr lange im Gedächtnis. Bis ich allerdings ein anderes Buch von ihr lese, brauche ich eine Pause, da es wirklich sehr aufwühlend ist.
Es ist übrigens einen Nachfolgeroman mit Faes Sohn als Hauptperson geplant oder vielleicht sogar schon in Arbeit.

Die Website der Autorin: http://www.brittastrauss.com/
Die Verlagswebsite: http://www.drachenmond.de/

Mittwoch, 6. November 2013

Cathy McAllister - Geliebte Bestie

Genre: Erotic Thriller Romance
Ca. 24.000 Wörter
(Auf die Erotik- und Gewaltszenen wird ja beim Klappentext hingewiesen)

Erhältlich als sehr günstiges E-Book und Printbook exklusiv bei Amazon. Ich fände es besser, wenn es auch bei Beam eBooks erhältlich wäre, sodass auch ePub-Leser etwas davon haben.

MEINE MEINUNG:

Crissy wird von ihrem Verlobten in den Sümpfen zum Sterben zurückgelassen, doch von Ramon in letzter Sekunde gerettet. Von der ersten Seite an beginnt die Handlung rasant und zieht sich dicht gepackt, gespickt von vielen heißen Erotikszenen durch die gesamte Novelle.

Ramon erinnert ein wenig an Rambo. Nicht nur äußerlich an einer Körperseite vernarbt ist er ein "tortured Hero" mit einer sehr dunklen Mafia-Vergangenheit. Eine entsprechend gefährliche Seite hat er. Außerdem ist er stur wie ein Esel.
Crissy lässt sich von seiner dominanten, dunklen Art nicht einschüchtern, sondern bietet dem Spanier Parolie.
Wie in allen Romanen der Autorin können die Hauptpersonen natürlich nicht die Finger voneinander lassen. Mir persönlich gefällt das, zumal sie diese Leidenschaft, die beide füreinander empfinden, auch sehr intensiv beschreibt.

Die Hetzjagd durch die Sümpfe ist mitreißend und gut beschrieben. Hinter jeder Ecke lauert Gefahr, aber es geht auch um den Wert und die Beständigkeit von Freundschaft. Besonders hat mir auch Brodies temperamentvolle, starke Frau gefallen.

Eine kleine Warnung: Manche Szenen sind sehr blutig, aber realistisch, denn schließlich werden sie ja von der Mafia verfolgt und das ist kein Spiel. Über mangelnde Handlung kann ich mich jedenfalls nicht beklagen. Das Ende fand ich sehr dramatisch, leidenschaftlich und herzzerreißend.

Der einzige Nachteil ist, dass es so schnell ausgelesen ist. Ich bin ohnehin ein Schnellleser, aber von Cathy McAllisters Werken kann ich mich kaum losreißen.

Für 0,99 EUR empfinde ich die Novelle als ein echtes Schnäppchen. Ich jedenfalls hatte viel Vergnügen damit und freue mich auf weitere Werke der Autorin.

Emily Bold - Gefährliche Intrigen

Beschreibung:
England, 1729.

Logan Torrington findet mitten im Wald die junge, verwundete Emma Pears, die auf der Reise zu ihrem Onkel hinterhältig überfallen wurde. Nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht bringt Logan die außergewöhnliche Frau in Sicherheit. Bald jedoch muss er entdecken, dass seine "Elfe", wie er Emma fortan liebevoll nennt, nicht nur sein Herz gefangen hat, sondern immer noch in allergrößter Gefahr schwebt ...

Historischer Liebesroman, 80155 Wörter


Neben "Gefährliche Intrigen" sind von Emily Bold auch "The Curse - Vanoras Fluch" sowie "Mitternachtsfalke - Auf den Schwingen der Liebe" erhältlich.

Meine Meinung:

Der Roman liest sich von der ersten bis zur letzten Seite rasant, spannend und abwechslungsreich.

Emma Pears hat ein schweres Schicksal hinter sich: Ihre Familie starb während eines Hausbrands, den sie allein durch einen glücklichen Zufall überlebte. Doch damit fangen ihre Schwierigkeiten erst an. Jemand trachtet ihr, die ohnehin schon alles verloren hat, nach dem Leben. Logan Torrington rettet sie und nimmt sich fortan ihrer an, doch er kann nicht immer bei ihr sein, zumal er sie anfangs auch vor sich selbst beschützen möchte ...

Die weibliche Hauptperson Emma hat mir sehr gut gefallen, da sie trotz ihres jugendlichen Alters doch meistens stark ist. Ihre schwachen Momente hat sie zwar, doch die sind wirklich verständlich, nachdem, was sie mitgemacht hat ... Auch ist sie nicht überperfekt wie in manchen Romanen, sondern eine Frau, die menschlich und sehr sympathisch wirkt.
Logan Torrington ist ihr Retter, doch kein Superheld und Obermacho. Er hat Ecken, Kanten und seine Schwächen, aber auch Stärken, die ihn liebenswert machen und authentisch wirken lassen. Anfangs noch ein wenig leichtlebig, wird die anfangs noch subtile Veränderung seines Charakters bereits zu Beginn der Geschichte angedeutet.
Es gibt zahlreiche Handlungsorte. Dabei verzichtet die Autorin auf seitenweise, langweilige Beschreibungen, sondern begnügt sich mit dem Notwendigen und treibt auch die Geschichte und die Charakterentwicklung voran. Ihr Schreibstil ist besser als der Durchschnitt, was bei einem Debüt ansich schon bemerkenswert ist. Viel Augenmerk legt die Autorin auf die Gefühlswelt der Personen. Die erotischen Szenen sind mit viel Fingerspitzengefühl beschrieben.
Dies ist ein lesenswerter historischer Liebesroman - empfehlenswert für alle Leser dieses Genres.