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Donnerstag, 3. April 2014

Adrian Pein - Herrin der Qualen 4

* Wieder ein Highlight dunkler Fantasy *

Das Cover passt, genau wie bei Teil 3, wieder zum Inhalt.

Der Marsch der beiden Dunklen Damen und Karol durch die Wüste geht weiter. Fast wird die Reise etwas zu lang geschildert, doch passiert immer wieder was und allzu oft recht Gruseliges und Grausames. Überhaupt wird die Wüste als sehr faszinierend und gefährlich dargestellt.



In diesem Teil erreichen sie ihren Bestimmungsort. Dieser ist doch recht orientalisch angehaucht, aber nicht zu sehr, schließlich handelt es sich um Fantasy, wenn auch recht düstere. Die hineingewobenen Details geben ein stimmiges Gesamtbild ab.
Auch hier gibt es wieder Bordelle und diverse düstere Spelunken. Taschendiebe, Heiratsschwindler und Halsabschneier baumeln an einigen Galgen. Pein malt effizient mit wenigen Worten eine düstere, aber zugleich facettenreiche Fantasywelt.
Ebenso düster ist die geschilderte Erotik: Cruel FemDom. Wohl nicht jedermanns Sache wird sie doch auf faszinierende Weise geschildert.

Zitat: "Denn trotz des nun sichtbaren Punks liegt die Oase am Rande des Verderbens, auf der einen Seite die unendliche Wüste, auf der anderen Seite die schroffen Felsen der großen Berge."

Die Dunklen Damen faszinieren nach wie vor und verlieren nichts von ihrer düsteren Ausstrahlung. Ihre Pläne verfolgen sie mit eiserner, tödlicher Entschlossenheit. Doch noch sind sie nicht am Ende angekommen.
Gespannt warte ich auf den fünften Teil.

Ich frage mich, warum in diesem Band Werbung für die vorherigen Teile der Serie enthalten sind. Liest die jemand außerhalb der Reihenfolge? Davon würde ich abraten, da dann viele Informationen fehlen.

Donnerstag, 13. März 2014

Adrian Pein - Herrin der Qualen III

Um diesen Teil zu verstehen, sollte man die vorherigen Bände gelesen habe. Die Reihenfolge ist unbedingt einzuhalten, damit einem wichtige Informationen nicht entgehen.



Adrian Pein entführt immer tiefer in seine facettenreiche Welt, die ihre eigenen Düsterheiten, politischen Verwicklungen, Bedrohungen des Reichs von innen und außen immer mehr enthüllt. Nicht nur werden einige von Karols dunklen Geheimnissen gelüftet, auch Yuki weiß zu überraschen. Zarte Gemüter könnten von dem einen oder anderen schockiert sein.
Faszinierend und bedrohlich zugleich wird die Wüste geschildert, als die kleine Gruppe ins Ungewisse aufbricht. Die Wüste hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt, sodass ich in diesen Beschreibungen regelrecht geschwelgt habe.
Über die Handlung möchte ich natürlich nicht zu viel verraten.
Manches Mal fragte ich mich allerdings, ob nicht die Welt der Menschen auf ihre Weise ebenso düster ist wie die Festungen der Dunklen Damen. Dort wimmelt es unter anderen von Banditen, zweifelhaften Kulten, Huren, von den Steuereintreibungsmethoden ganz zu schweigen, die das hiesige Finanzamt besser nicht in sein Repertoire aufnehmen sollte.
Mich hat diese Welt in ihren Bann gezogen und lässt mich nicht mehr los.

http://www.club-der-sinne.de/
http://www.adrian-pein.net/index.html

Freitag, 22. November 2013

Adrian Pein - Herrin der Qualen (Teil 1)

Nun werde ich mich einer erbaulicheren Sache widmen, dem Werk von Adrian Pein.

Es handelt sich um den ersten Teil von "Herrin der Qualen". Bisher gibt es davon vier Bände. Beachten Sie bitte auch das Interview mit Adrian Pein auf meinem Blog.

Das Cover passt meiner Ansicht nach nicht ganz zum Inhalt, da die Frauen darin andere Stiefel tragen. Die extrem hohen Absätze der langschaftigen Stiefel spielen nämlich in der Geschichte sowohl optisch als auch akustisch eine große Rolle. Manchmal sind sie gar das einzige Kleidungsstück einer Frau ... ;-)


Adrian Pein entführt uns in eine Fantasywelt mit einer anderen Gesellschaftsstruktur. Von Zwillingssonnen beschienen, gibt es doch die Unendliche Nacht, die von jedem gefürchtet wird. Denn dann durchschreiten die Dunklen Damen die Welt, um neue Opfer zu suchen. Sie leben in geheimnisvollen, düsteren Burgen inmitten der von Untoten, Nachtwesen und Lemuren heimgesuchten Wüsten. Von den Wüsten gibt es keine Karten, da diese gemieden werden. Kaum einer kehrte jemals von dort zurück.
Die Beschreibungen dieser Burgen und der Dunklen Damen, die in ihrer Wirkung durchaus etwas dämonenhaften haben, lief es mir so manches Mal kalt über den Rücken. Überhaupt scheint die Gegend alles andere als lebensfreundlich zu sein.

Die Hauptperson, aus deren Sichtweise durchgehend erzählt wird, ist der junge, alleinstehende Juwelenschmied Karol. (Ob hier eine Anspielung auf "Die dunklen Juwelen" gemacht wird, kann ich nicht sagen.) Sein Name bedeutet "freier Mann".Wie interessant. Offenbar handelt es sich um ein Wortspiel, das sich auf seine Gefangennahme bezieht. Selbst dann kann man im Geiste noch frei sein.
Er wird der persönliche Sklave von Yuki. Wie ich vermutet habe, stammt ihr Name aus dem Japanischen. Er bedeutet "Schnee", "Mut", "Glück" oder "Ärmellänge". Ich vermute mal ersteres. ;-) Die Ärmellänge dürfte zumindest nicht gemeint sein. Überhaupt häufen sich hierin die japanischen Namen. Ihre Freundin Mitsuko "Kind des Lichts" benannt zu haben, spricht wohl für einen recht ironischen Humor des Autoren.

Der Autor besitzt einen sehr schwarzen Humor. Sagt Yuki doch über sich selbst, gutmütig und warmherzig und stets mit Nachsicht und Güte zu foltern. Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als ich das las. Aber lest es selbst. Vielleicht hat sie damit nicht mal so Unrecht ...

Das Werk ist schwer einzuordnen. Am ehesten würde ich es als sehr düstere Fantasy bezeichnen, gespickt mit Erotik und Cruel-Femdom-Elementen, wobei "Safe, Sane & Consensual" in dieser einzigartigen Welt keine Bedeutung zu haben scheinen oder zumindest nicht in der Form, wie wir sie verstehen. Yuki selbst scheint doch eine Art von eigenen Ehrenkodex zu haben.
Einige Elemente dieses Werks würde ich als gelinde gesagt grausam bezeichnen. Doch in alldem zeigt sich immer mal wieder eine Zärtlichkeit, die man so nicht erwartet hätte.
Ein Mysterium bleiben die Dunklen Damen selbst. Des Öfteren fragte ich mich, ob sie überhaupt menschlich sind. 

Der Schreibstil weist Eleganz auf. Man merkt, dass die Worte mit Bedacht aneinander gereiht wurden.

Jedenfalls fiebert man dem zweiten Teil entgegen, um zu erfahren, wie es Karol weiter ergeht.

Donnerstag, 14. November 2013

Adrian Pein, der Cruel-Femdom-Autor, im Interview

Ich freue mich sehr, heute Adrian Pein begrüßen zu dürfen. Er ist bekannt für seine Femdom-Stories im Club der Sinne, einem auf Erotik spezialisierten E-Book-Verlag mit einem vielfältigen Programm. Auch hat er eine Veröffentlichung im Verlag „Das Erotische Sekretariat“ des Titels „Schwester Nina“.
Sein Name steht für Cruel-Femdom vom Feinsten mit Masochismus, einer guten Charakterisierung der Personen und gewählter Sprache.
Der erste Teil von „Gnadenlose Abrichtung“ stellt für den „Club der Sinne“ abermals eine Premiere dar, da es das erste Buch im Bereich SM ist, das ins Englische übersetzt wurde.


LAYLAH: Herr Pein, es freut mich sehr, Sie hier begrüßen zu dürfen. Es ist mir eine große Ehre, dass Sie sich zu diesem Interview bereit erklärt haben.

Erzählen Sie uns bitte zuerst etwas über sich.

ADRIAN PEIN: Ich bin ein zurückhaltender, eher schweigsamer Typ, der schon in der Jugend viel las, jedes Buch verschlang. Egal, ob es Fachbücher für Kinder waren oder die klassischen Jugendbücher. Neben meiner Tätigkeit im Bildungsbereich schätze ich nach wie vor gute Bücher, aber auch gutes Essen und ansprechende Filme, wobei ich das klassische TV im Allgemeinen eher meide. Darüber hinaus liebe ich Kurzurlaube, vor allem Wellness, und betreibe regelmäßig Sport, um mich fit zu halten.

LAYLAH: Wie man Ihrer Website entnehmen kann, sind Sie auch im Sachbuchbereich bereits ein etablierter Autor. Wie kamen Sie zum Schreiben und wie speziell zum Schreiben erotischer Literatur?

ADRIAN PEIN: Als ich noch im technischen Bereich tätig war, schrieb ich regelmäßig Anleitungen für Sofware, Hardware und diffizile Geräte. Also schrieb ich mehr oder minder aus Spaß am Schreiben auch technische Fachartikel, wobei diese eher sehr speziell und an Techniker grichtet waren. So entdeckte ich auch, dass ich gerne mal Prosa schreiben würde, dies war etwa Weihnachten 2009. Ich stöberte im Web, was angesagt war, und entdeckte, dass die Leute einen großen Bedarf an Erotik hatten. Also beschloss ich, in dieser Richtung zu schreiben. Da ich keine 08/15-Schreibe abliefern wollte, beschäftigte ich mich mit SM und begann, in diese Richtung zu schreiben.

LAYLAH: Welches Ihrer Werke liegt Ihnen am meisten am Herzen?

ADRIAN PEIN: Eindeutig „Herrin der Qualen“, ein Fantasy-Zyklus, der sich auch SM-Elemente bedient, allerdings in anderer Form, eher mit Action und viel schwarzem Humor. Aber auch Horror, Gewalt und Sozialkritik kommen hier nicht zu kurz. Fantasy hat mich schon immer fasziniert, daher stellte HdQ für mich ein Experiment dar. Um ehrlich zu sein, ich war positiv überrascht, wie sehr dieser Zyklus angenommen wurde, nach dem zweiten Teil kristallisierte sich eine harte Fan-Gemeinschaft heraus, die begierig auf jeden neuen Teil wartet. Auch Email mit Lob und netten Forderungen nach mehr zeigten mir, dass mein Plot den Leuten gefällt.
Wobei ich derzeit aber auch viel an Elena (Grausame Abrichtung) schreibe, deren grausame Abrichtung mittlerweile ebenso viele Fans gefunden hat. Elena mag ich inzwischen sehr, sie liegt mir am Herzen, auch wenn sie im Grunde eine echt widerwärtige Person ist, aber dennoch, man muss sie einfach gern haben.


LAYLAH: Wie ist die Zusammenarbeit mit Ihren beiden Verlegerinnen?

ADRIAN PEIN: Sehr gut. Es gibt dann und wann kleine Differenzen bezüglich meiner langen Sätze, die ich dann doch inzwischen durch Punkte trenne. [grins]. Im Eifer des Schreibens kann es schon mal vorkommen, dass ich schreibe und schreibe und schreibe, ohne Luft zu holen oder einen Punkt zu machen. Logische Fehler kommen selten vor, entgehen aber dem Lektorat nie, was ich sehr schön finde.

LAYLAH: Wie sind Sie zum Club der Sinne gekommen?

ADRIAN PEIN: Durch Zufall, um es auf den Punkt zu bringen, Weihnachten 2009 schrieb ich mehrere Verlage an, Frau Graßmann antwortete schnell und verlangte eine Leseprobe, die ich ihr umgehend zusandte. So entwickelte sich eine nun schon mehrjährige Zusammenarbeit. In diesem Verlag fühle ich mich bestens aufgehoben und betreut.

LAYLAH: Haben Sie einen Einfluss auf die Covergestaltung? Gerade bei „Gnadenlose Abrichtung“ ist offensichtlich, dass die Frau auf den beiden Covern eine erstaunliche Übereinstimmung zu Elena aufweist.

ADRIAN PEIN: Mittlerweile genieße ich das Privileg, die Cover-Bilder aussuchen zu dürfen. Jene beiden Bilder haben mich ungemein angesprochen, vor allem die Dame auf Teil 1 fand ich genau so, wie ich mir Elena vorstelle. Aber auch auf dem zweiten Bild findet man die italienische Note in eindeutiger Form vor.


LAYLAH: Haben Sie bestimmte Schreibrituale?

ADRIAN PEIN: Nicht wirklich, harte Musik, z.B. Gothic oder Heavy Metal, sollte im Hintergrund laufen. Dazu ein guter Rotwein, nicht zu viel, und schmackhafte Zigarillos, selten eine Zigarre dazu. Aber ich kann eigentlich überall schreiben, auch auf dem Berg in luftiger Höhe, im Wellness-Hotel, egal wo. Ich liebe Schreiben, daher habe ich stets ein Netbook bei mir.

LAYLAH: Welche Ihrer Bücher würden Sie am ehesten für Einsteiger empfehlen, wenn diese bisher noch nichts aus dem BDSM-Bereich gelesen haben?

ADRIAN PEIN: Ein „richtiges“ Buch ist leider noch nicht erschienen, es sind mehr oder minder Kurzgeschichten, wobei man bei „Herrin der Qualen“ und Elena („Grausame Abrichtung“) schon bald von Büchern sprechen kann. Beide aber sind nicht wirklich für Neulinge geeignet, da ich hier keine philanthropische Welt beschreibe, eher sehr harten SM oder Gewalt, die auch mal letal enden kann, was ja leider auch real so passiert. Wobei ich hier meine Welt mehr schätze, denn es ist nur Fiktion.

LAYLAH: Wird es einen dritten oder gar vierten Teil von „Gnadenlose Abrichtung“ geben? Dürfen Sie uns schon etwas darüber verraten?

ADRIAN PEIN: Der dritte Teil ist fast fertig, wobei Elena sich als echtes Miststück erweist, ihre Raffinesse ist faszinierend und abstoßend zugleich, wobei sich Michael (der Protagonist) in diesem Wechselbad der Gefühle mehr und mehr verliert oder verliebt.
Im vierten Teil, den ich schon inhaltsmäßig geplant habe, wird eine Situation auftreten, die manche Leute vor den Kopf stoßen kann. Ich bin echt neugierig, wie meine Leser dies aufnehmen werden. Neue Ufer und neue Grenzen, Barrieren niederreißen, sich öffnen für Neues, Fremdes. Mehr kann ich dazu nicht verraten.


LAYLAH: In „Herrin der Qualen“ passieren, gelinde ausgedrückt, äußert brutale Szenen. Wie kommen Sie auf solche Ideen und was wollen Sie mit solchen Einfällen dem Leser vermitteln?

ADRIAN PEIN: Hmmh, eine schwierige Frage, auf die ich nicht gerne antworte. Um ehrlich zu sein, habe ich ein großes Vorbild aus einem anderen Genre. Ein großes Idol von mir, ein Filmemacher, der vor allem mit seinen Filmen über lebende Tote bekannt wurde, verpackte in seinen Filmen stets eine gesunde Portion Sozialkritik. Ein Kniff, den ich gerne übernahm. Wobei ich in meinen Schriften ein wenig weiter gehe, alle Methoden und Ereignisse haben sich so tatsächlich ereignet oder sind so tradiert. Meine „Nadel der Wahrheit“, welche Karol im zweiten Teil an sich erleben durfte, entspricht einer Punktionsnadel der Neurologen. Menschen als flammendes Fanal des Glaubens stiegen in China in den Himmel. Goldstücke vergraben als Samen, um Gold zu gewinnen? Dies geschah ebenso bei einem Kaiser in Böhmen. Manche Foltermethoden wurden im alten China bereits erwähnt. Dies macht HdQ so einzigartig, man kann es als „nette“ Story lesen und sich dabei gruseln oder lachen, denn auch Humor kommt hier nicht zu kurz. Unter der Oberfläche kann der Leser aber ebenso erkennen, dass hier reale Ereignisse erwähnt werden. Für die Spannung der Handlung tut dies keinen Abbruch, ob der Leser es erkennt oder nicht. Warum mache ich das? Vor allem, um zu zeigen, wie sehr Fiktion und Wahrheit nebeneinanderliegen. Den Leser daran erinnern, dass Gewalt in dieser Form tatsächlich stattfand, dass es nicht nur pure Phantasie oder Einbildung darstellt. Wobei auch Kritik an Gesellschaft und Glauben auch in zynischer und harter Form zu finden ist. Aber auch Namen spielen eine gewisse Rolle, wenn man sie ins Deutsche übersetzt. Als Beispiel Baka, was übersetzt Dummkopf oder Narr bedeutet, hier bediene ich mich vor allem der japanischen Sprache.


LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas mitteilen?

ADRIAN PEIN: Gerne. Habt Spaß im Leben, genießt es! Bei Wünschen, Anregungen oder Beschwerden einfach ein Mail an mich senden, ich beantworte jedes Mail persönlich. Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch, euer Adrian!

 LAYLAH: Vielen Dank, lieber Herr Pein, für das sehr interessante Interview.

Bisher erschienene Werke:
  
Apfel und Sekt – eine Kurzgeschichtensammlung

Herrin der Qualen (4 Bände)

Silkes neuer Sklave (2 Bände)

Gnadenlose Abrichtung (2 Bände)

Ergebenheit (Einzelband)

Schwester Nina (Einzelband bei „Das Erotische Sekretariat“)


Links:

Montag, 11. November 2013

Adrian Pein - Gnadenlose Abrichtung 2

„Michael hebt ängstlich den Kopf und blickt in ihre Augen, die wenig Gutes verheißen.“

Es geht in die zweite Runde mit Elena und Michael. Es handelt sich um eine Affäre oder Spielbeziehung, keine feste monogame Bindung zwischen den Beteiligten. Doch diese entwickelt sich weiter und erreicht andere Tiefen.
Wieder spürt man dieses gefährliche italienische Flair, das Elena stets umgibt. In all ihrer Grausamkeit hat sie stets Stil und Eleganz. Mit bewusst gewählten, rätselhaften Worten, gelingt es ihr, eine Atmosphäre aus gespannter Erwartung und lusterfüllter Angst aufzubauen.

Zitat: „Diese noch unverständlichen, weil sinnlosen Sätze erinnern ihn an Mafia-Filme, deren kulinarische Bedeutung im blutigen Kontext stets fehl am Platz wirkte.“


Dem Versprechen, das in der Luft liegt, wird sie auch gerecht und zwar heftiger, als Michael erwartet oder befürchtet.
Auch diesmal lässt sich Elena einiges einfallen und zeigt dabei eine äußerst blühende Fantasie, um ihren Sklaven an seine Grenzen zu treiben und diese behutsam auszudehnen. Ihre Spiele werden zunehmend härter, entwickln sich zu einem Reigen aus Schmerz, Demütigung, Bestrafung für seine Vergehen, und dennoch oder gerade deswegen grenzenloser Lust.
Schnell wird klar, dass sie eine Empathin ist und ihn mit Argusaugen beobachtet, um keine wirklichen, bleibenden körperlichen oder seelischen Schäden zu hinterlassen. Freiwillig, getrieben durch seine Begierden, begibt er sich in ihre strengen Hände.
Die Beschreibungen sind sehr anschaulich und die Sprache elegant und gewählt. Gerüche, Empfindungen und andere Wahrnehmungen werden detailliert, aber nicht langatmig beschrieben und erzeugen eine sehr realistische Atmosphäre.

Diesmal gefällt mir der Buchsatz besser, dafür weicht das Cover leicht vom Inhalt ab, da Elena in diesem Buch überraschenderweise eine blonde Perücke trägt. Dennoch finde ich es äußerst ansprechend. Für mich sieht sie bis aufs Detail so aus, wie ich sie mir vorstelle. Das Cover gibt sehr gut die düstere, von Lust und Schmerz aufgeladene Atmosphäre wieder.
Jedem, der sich für Femdom mit Masochismus interessiert, kann ich dieses Werk sehr empfehlen.

Sonntag, 3. November 2013

Interview mit Ferdinand von Stade vom 24.11.12

Im Erotikbereich ist Herr von Stade ein etablierter Autor, der nach nicht einmal drei Jahren bereits auf eine lange Reihe von derzeit sechzehn erhältlichen E-Book-Veröffentlichungen zurückblicken kann. Eigentlich wären es siebzehn, doch „Die Vergewaltigerin“ ist jetzt in „Gabrieles Lippen“ enthalten.
Alle davon erschienen im Club der Sinne, wo er einer der profiliertesten Hausautoren geworden ist, der mit seinen phantastischen, zeitgenössischen und historischen Geschichten ein umfangreiches Repertoire besitzt.


Bekannt ist er für seine gewagten Themen. So schrieb er in „Lady Apache“ von den Erlebnissen einer Frau, die, zum Überleben gezwungen, zur Ausnahme-Revolverheldin wird. Von den Feinden gefürchtet und den braven Bürgern gehasst, geht sie ihren Weg mit dem, was sie unter ihrem Mantel trägt – nichts.
Oder in „Die Lehrjahre eines Lüstlings“ über einen Henkerssohn, der lieber Leiber als Schädel schlichtet. In „Nymphenschoß – lustvoll und grausam“ finden sich phantastische Anklänge, inspiriert durch die Sagenwelt Griechenlands. Eine Nymphe mit Gewalt zu nehmen kostet die Lebenskraft, doch wer sie einmal gesehen hat, kommt nicht mehr von ihr los. Priesterin Thaïs im Tempel der Aphrodite weiß Rat.
Diese ungewöhnlichen, starken Charaktere und Themen machen zusammen mit dem unverwechselbaren bildhaften Schreibstil, dem Humor und der abwechslungsreichen Erotik viel vom Reiz seiner Werke aus.
Für Leser, die das Besondere suchen, sind diese E-Books sprichwörtlich ein ganz heißer Tipp.

Aktuell erschienen ist „Sei unkeusch!“. Der Titel ist Programm, denn es geht um eine lustvolle Hexe und Zigeunerin, die sich als Beauftragte der Inquisition ausgibt und sogar die Nonnen an ihrer empfindlichsten Stelle packt – ihrem verdrängten unkeuschen Verlangen.



DAS INTERVIEW:

LAYLAH: Lieber Herr von Stade, vielen Dank, dass Sie sich zu einem Interview bereit erklärt haben. Das ist eine Ehre für meinen Bücherblog.

VON STADE: Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Erotische Literatur geht oft in belanglosen fuckations unter. Da als interviewwürdig wahrgenommen zu werden, ist nicht selbstverständlich.

LAYLAH: Seit wann schreiben Sie Erotik und wie sind Sie dazu gekommen?

VON STADE: Seit 2007. Angefangen hat dies mit einem (nichterotischen) umfangreichen Roman, den ich unter Pseudonym herausgebracht habe. Um in der Entwicklung des Protagonistenpärchens glaubwürdig zu sein, waren einige erotisch angehauchte Szenen unumgänglich. Die sexuellen Spannungen, die sich zwischen Menschen ergeben können, gehören genauso zu unserem natürlichen Menschsein, wie Hunger oder Durst; oder die Lust auf das Lieblingseis. Vor allem wird es zur reizvollen literarischen Herausforderung, weil viele Menschlichkeiten eine Rolle spielen: Vertrauen, fallen lassen, Schmerz, Demütigung, Versöhnung, Spiel, Liebe, Begehren, Abenteuerlust, Mut, Selbstaufgabe, Kontrollverlust. Diese variantenreich in einen spannenden oder überraschenden Kontext zu stellen ist eine Lust, der ich mich gern hingebe.

LAYLAH: Im Club der Sinne erschienen Ihre ersten sechs Werke 2010, was auf große Begeisterung des Verlags für Ihre Werke schließen lässt. Welches davon haben Sie als erstes geschrieben? 

VON STADE: Für das große Interesse des Verlags ‚Club der Sinne’ bin ich tatsächlich sehr dankbar. In meiner Schublade, heute Festplatte ;-), lagen eine ganze Reihe Kurzgeschichten oder kleiner Romane. Scheinbar ist mein Schreibstil der direkten, unverblümten Beschreibung, eingebettet in eine ungewöhnliche Handlung, auf Gegenliebe gestoßen. Meine erste CdS-Veröffentlichung ‚maßlos mollig’ wurde durch den harmlosen Satz einer korpulenten Frau ausgelöst: ‚Männer wollen nur mit den Dünnen ausgehen, aber die Dicken ficken’. Das klingt demütigend. Warum sollte dann nicht eine solche gedemütigte Over-Size-Lady den Spieß umdrehen und ihre Vorteile ausspielen? Gefolgt von ‚der Vergewaltigerin’. Eine schattenhafte Frau im Ninja-Gewand lauert ausgewählten Männern auf. Dahinter steht ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell. Es sind also Charaktere mit ausgewiesen individuellen Zügen, die mich reizen.


LAYLAH: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Club der Sinne?

VON STADE: Außergewöhnlich gut. Ich habe schon mit einer ganzen Reihe von Verlagen gearbeitet. Frau Graßmann, die Geschäftsführerin, ist sehr engagiert und professionell. Aber trotz allem sieht sie sich die Manuskripte sehr genau an, die sie ihren Kunden anbieten möchte. Da kommt nichts durch, was sie nicht vertreten kann. Sie hat ein Gefühl für Dramaturgie und vergisst auch bei den heißesten Szenen nicht auf den Dativ zu achten. Es wurde auch schon ein Manuskript von mir abgelehnt. Da gibt es bei Frau Graßmann keinen ‚Stammautor-Bonus’. Für mich ist das ein Attribut von Qualität.

LAYLAH: Haben Sie mehr männliche oder weibliche Leser oder hält sich das die Waage?

Diese Frage und jene, warum auch viele Frauen seine Werke lesen, beantwortet Herrn von Stades private Lektorin hier

LAYLAH: Sie sind bekannt für ihre brisanten, gewagten Themen. Haben Sie keine Angst, dass sich so mancher Politiker in „Berliner Masturbation“ wiedererkennen wird?

VON STADE: Diese Geschichte ist noch im Entwicklungsmodus. Das heißt, der Titel ist ein sog. Arbeitstitel. Von mir aus könnte der auch bleiben. Er ist kurz, prägnant und vor allem provokant. Politiker könnten sich wiedererkennen, auch wenn ich keine Speziellen verarbeitet habe, sondern eher Typen. Außerdem ist die ‚C-Partei’ offenkundig frei erfunden, oder? Der Politiker, der sich dort wiedererkennt, sollte sich an die eigene Nase fassen und überlegen, wie käuflich er ist. Zumindest wäre er dann ein Mensch mit Trieben und Ängsten. Das hieße, er hätte den Bezug zur allgemeinen Bevölkerung noch nicht verloren.


LAYLAH: Besonders erfolgreich ist Ihr Titel „Die keltische Sklavin“. Man merkt deutlich, dass dafür intensive historische Recherchen erfolgten. Ein besonderes Highlight ist Nero, der in der Story seinen Auftritt hat. Wie kamen Sie darauf, ausgerechnet diesen historischen Zeitrahmen zu wählen?

VON STADE: Weil es reizvoll ist über eine Zeit zu schreiben, in der aufgrund der Größe Roms das Ringen um Macht mit Intrigen und List vollzogen wurde. Warum sollte ich mir die Mühe machen den historischen Kontext nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Die reale Welt ist manchmal so fantastisch, wie man sie sich kaum ausdenken kann. Der Rahmen war bereits seit 20 Jahrhunderten fertig. Ich musste nur noch meine Protagonisten platzieren. 

Ich denke, dass ‚die keltische Sklavin’ deswegen gern gelesen wird, weil gleich mehrere Spannungspunkte vorhanden sind. Eine Sklavin ist ausgeliefert, kann gezwungen werden und der Besitzer muss keine Rücksicht nehmen. Die Kelten aber waren für ihr wildes und freiheitsliebendes Wesen bekannt. Lässt sich eine Keltin als Sklavin benutzen? Ailheann, die Hauptfigur, wäre zu schlau, um diese Frage mit ‚ja’ oder ‚nein’ zu beantworten.

LAYLAH: Wie kommen Sie auf diese außergewöhnlichen Ideen?

VON STADE: Sie fliegen mir zu. Da lese ich in der Zeitung eine kleine Statistik über Studentinnen und Studenten, die ihr Einkommen mit Prostitution aufbessern. Deren Zahl steigt. Sofort strickt sich in meinem Kopf ein Plot. Es entsteht „Studentin, jung, käuflich“; derzeit noch ein Manuskript. Die Handlung, das ist mir wichtig, darf nicht beliebig sein. Deshalb sind die Szenen, denen sich die Protagonistin zwar freiwillig stellt, trotzdem völlig überraschend und ungewöhnlich für sie.

Kennen Sie eigentlich die erotische Variante des Schachspiels? Ausgelöst durch das Foto eines Schachbretts als Bodypainting recherchierte ich über Stripchess. Da gibt es sogar ein Regelwerk dazu. Schnell war die Handlung im Kopf fertig und musste nur noch niedergeschrieben werden. Beatrice, Studentin mit chronischem Geldmangel, soll beim Partyservice für eine Schachkunst-Ausstellung aushelfen. Überrascht muss sie feststellen, dass sie keine Schürze bekommt, sondern ihr ein Schachbrettmuster auf den nackten Bauch gemalt wird.

Wie findig viele treukatholischen Länder sind, wenn es darum geht, Jungfrauen zu verführen, ohne die Jungfräulichkeit zu gefährden, fand ich so reizvoll, dass das Thema gleich in zwei Kurzgeschichten verarbeitet wurde. „Final Exit“ – eine erotische, aber nicht minder lebensgefährliche Europareise und „Die geölte Jungfrau“ – was ein durchreisender Händler im Mittelalter mit Begeisterung an einer jungen Nonne ausprobierte. Doch dann kam sie zu oft.

Manchmal braucht es keine auslösende Idee. Ich wollte nur einmal ein fiktives Interview schreiben. Doch die Lady in „Lady Maskulina“ besitzt ein erotisches Geheimnis, dass jedes professionelle Gespräch scheitern lassen muss. 

Auf diese Weise könnte ich noch viele Beispiele bringen. Mich gelüstete nach einem Krimi und ich sehe ein bondage-Foto. *Schnipp* Eine Kommissarin kann sich dem Reiz der verschnürten „Opfer“ nicht entziehen. Hatte ich eigentlich schon den Roman „Bück dich, Chefin!“ erwähnt? Da reichte mir letztlich das Bild einer adretten, aber gnadenlosen Personalchefin eines Frankfurter Bankenhauses.


LAYLAH: Haben Sie besondere Schreibrituale?

VON STADE: Mindestens eine Stunde oder mehr Zeit. Sonst lohnt sich das Sortieren der Gedanken nicht. Aber ich habe keine Lieblingssocken oder spärlich gekleidete Musen, die mir gegenüber an Longdrinks nippen, wenn Sie das meinen.

LAYLAH: Worauf legen Sie selbst besonders Wert, wenn Sie erotische Geschichten lesen oder schreiben?

VON STADE: Handlung, Spannung, Überraschung. Um es mit einem Beispiel zu sagen: Einen Menschen kann man auf mehr als drei Arten lieben. So auch auf Kreta, auf der gefesselten Ex, mit Trotz oder aus Versehen. Es passiert also immer … mehr. Außerdem ist mir wichtig, dass kein Charakter eine ausschließliche Opferrolle abonniert hat. 

LAYLAH: Haben Sie Lieblingsautoren? Welche wären das?

VON STADE: Sie werden lachen. Mir gefällt die melodische Rhythmik von Wilhelm Busch, die Weisheit von Goethes Mephisto, aber auch die derbe Sprache Henry Millers und die bedeutungsschweren Sätze Franz Kafkas; ich genieße ebenso Justine Morgans spannende Erotik und Michael Mildes epische Thriller. Jetzt einen Einzigen benennen … würde mich überfordern.

LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas mitteilen?

VON STADE: Habe Träume.

Bei einem Krimi wird es immer um Verbrecher und Detektiv gehen. Beim Western um Cowboy und Indianer. Bei der Liebesgeschichte um Verliebte. Natürlich wird es bei einer erotischen Geschichte getrieben.

Wie bei einem guten Krimi soll in der Fantasie vieles erlaubt sein, was im Alltag nicht möglich ist. Der Mörder mordet im Krimi, der Untote zerfleischt in der Horrorstory die Jungfrau und der unglücklich Verliebte springt im Drama von der Brücke. Das heißt nicht, dass wir das im richtigen Leben nachmachen müssen. 

Deshalb: Habe Träume.

LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas über sich verraten, was diese noch nicht wissen?

VON STADE:
Vita: 
Rumstreunen, Lernen, Verlieben, Abitur, Bundeswehr, ungeheuer verliebt, Studium, schon etwas länger verliebt, mit gelegentlichen Tendenzen zum einschlafen, Abschluss des Studiums, einsamer Junggeselle, erster Job, lebenslustiger Junggeselle, zweiter Job, leidenschaftlicher Junggeselle, dann kam die Richtige und lehrte mich die Tigermondschaukel. Man könnte sagen ich sei nun äußerlich seriös, gehe trotz Erotikliteratur einer geregelten Tätigkeit nach und weiß, dass mir nichts Menschliches fremd ist.

LAYLAH: Vielen Dank für das sehr interessante, aussagekräftige Interview. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Werken und hoffe auf zahlreiche weitere Veröffentlichungen.


Ich empfehle allen interessierten Lesern, sich Herrn von Stades Website anzusehen, wo es nicht nur Informationen über seine bereits veröffentlichten Werke gibt, sondern auch über einige Manuskripte in der Planungsphase wie etwa „Studentin, jung, käuflich“. Außerdem findet sich in seinem „erotic mini“ immer eine augenzwinkernde Betrachtung der erotischen Welt.

Heiß, heißer, von Stade: Ferdinand von Stade - erotische Literatur

Link zum Verlag: Club der Sinne

Nachstehend eine Liste mit den derzeit erhältlichen Werken nach Erscheinungsdatum:

2007 Profession Chefin – Ambition: Dienerin (print: jetzt Bück dich, Chefin)
2008 Haiku-Gedicht-Anthologie (print)

E-Books:
05.12.2009 Maßlos mollig
01.07.2010 Die Vergewaltigerin (jetzt in: Gabrieles Lippen)
05.07.2010 Venusschlund
07.07.2010 Lady Maskulina
09.08.2010 Lehrjahre eines Lüstlings
20.09.2010 Bück dich, Chefin!
18.12.2010 Wintertraum (nur Weihnachten 2010 als freeebook)
08.03 2011 Vollmondvögeln
02.06.2011 In Fesseln
23.08.2011 Lady Apache
13.09.2011 Die Lolita-Falle
24.11.2011 Nymphenschoß – lustvoll und grausam
09.01.2012 Ich bin keine Hure
24.02.2012 Die keltische Sklavin
14.05.2012 Die geölte Jungfrau
15.05.2012 Gabrieles Lippen
02.10.2012 Unterwerfung des Harems
08.11.2012 Sei unkeusch!
Nachtrag:
22.01.13     Lobbyluder
10.02.13     Studentin - jung und käuflich