BLOGGER TEMPLATES - TWITTER BACKGROUNDS »
Posts mit dem Label Erotik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Erotik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 24. April 2014

Laura Lay - Das Geheimnis der Flamingofrau

Bei vorliegendem Werk handelt es sich nicht um Erotik von der Stange, sondern eine eigenwillige Mischung, was bereits das Cover deutlich macht.



Als eine geheimnisvolle dominante Frau namens Tania von Rosenfels mit ihrer scheinbar scheuen Gefährtin in ein Haus am Ortsrand von Hainburg zieht, ist es um die Ruhe dort geschehen. 
Sofort machen vielfältige Gerüchte über sie die Runde, die die Doppelmoral unserer Gesellschaft aufzeigen. Doch skizzieren sie die wirkliche Tania? Wohl kaum.
Der arme Schriftsteller Leon wird nur scheinbar das Werkzeug ihres Willens. Von Erpressung würde ich nicht reden, denn man hat im Leben immer die Wahl, selbst wenn man sie nicht treffen möchte. Wer nicht selbst entscheidet, verleiht anderen die Macht, über sich zu entscheiden.
Tania gibt ihm die Richtung vor und lässt ihm im Grunde viel Freiraum. Sie wird wirklich zum leeren Gefäß seiner Projektionen und gibt ihm weitere solche Gefäße. So führt er sich selbst eher, als dass sie ihn zu jener Frau bringt, die nicht sein Typ ist. Einer Kindfrau, die keineswegs so jung ist.
Die Autorin baut auch hier wieder ein Netz von Symbolen auf und spielt gleichzeitig mit Gegensätzen, aber auch mit dem Raum dazwischen, sowie Projektionen im Sinne von Carl Gustav Jung. So etwas dürfte man in den meisten Werken der Erotik vergeblich suchen.
Eine schwarzhaarige Frau wird blond, der Name Tania bedeutet "Establisher", Einführer auf Deutsch, was hier gewiss eine Doppelbedeutung bekommt. Auch in ihrem Nachnamen spiegelt sich das wider und dem Verhalten ihrer Gefährtin. Auch ist Flamingofarben wohl kein Zufall und das nicht nur, weil es zwischen rosa und orange liegt, sondern auch wegen seiner ungewöhnlichen Herkunft.
Ebenso ist die Erotik anders, als man sie von den meisten üblichen Werken kennt. Sprachlich ist diese Erzählung auf hohem Niveau. Wer sich darauf einlassen kann, der findet hier eine wahre Perle.

Donnerstag, 3. April 2014

Laura Lay - In den Zügen der Nacht


* Literarisch angehauchte, subtile erotische Erzählung *

Das vorliegende Werk ist keine gewöhnliche Erotikgeschichte. Es ist fraglich, ob es überhaupt diesem Genre zuzuordnen ist, wie man dieses heutzutage versteht, da bei vielen damit bestimmte Erwartungen verknüpft sind. Dieser Teil kommt nämlich relativ spät, baut sich langsam aus und lebt eher durch Andeutungen, Ahnungen und dem Hauch von etwas Magischem.

Wer also viel direkte erotische Handlung erwartet, wird enttäuscht werden. Diejenigen, die sich auch an Literatur erfreuen können, die in keine Schublade passt, finden hier etwas zum Nachdenken. 

Eine Liebesgeschichte ist es allerdings auch nicht.


Der Anfang ist eher langsam, ein wenig nostalgisch anmutend, und voller Detaildichte. Ländliche Idylle, ein Ort, der aufgrund Wegzugs immer kleiner wird. Man erfährt vieles über Veronique, die durchaus sympathische Studentin des Improvisationstheaters, ihre Ansichten und Erfahrungen.

Die schwüle Hitze des Sommers wird heraufbeschworen, um zu einem anderen Sommer zu geleiten. Hier gelingt es der Autorin mit wenigen Worten Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen, als wäre man dabei. Dabei ist der Schreibstil elegant und schnörkellos. Alle Sinne werden angesprochen und oft auch noch das Gehirn.

Zitat: "In der Nacht konnte Veronique lange nicht einschlafen. Sie hörte den Regen überall: in der Dachrinne, die sich gurgelnd in den Garten ergoss. Auf dem Deckel der Regentonne, ein stetes Trommeln. In den Rosenbüschen vor dem Haus, die das Wasser sicher gierig aufsogen."

Eine zentrale Bedeutung bekommt das Glücksrad, das eindringlich mit seinen rätselhaften Symbolen beschrieben wird. Überhaupt spielt die Autorin mit unterschiedlichen Symbolen, Zahlen und gleitet teilweise ins Philosophische ab. Jedenfalls ist es ein Werk zum Nachdenken. Man fragt sich, was die Autorin im Kopf hatte, als sie diese Geschichte schrieb. Und wer jener geheimnisvolle Mann wirklich ist.

Zitate: "Die Dinge, die wir instinktiv tun, verraten oft am meisten über uns."
"Einem Impuls zu folgen bedeutete, einer Brücke ins Unterbewusstsein zu folgen."

Dabei hat auch diese unterschwellige Erotik, die durch subtile Handlungen einfließt, ihren eigenen Reiz. Sofern man sich darauf einlassen kann ohne festgefahrene Erwartungen. Ich persönlich hätte mir trotzdem ein wenig mehr direkte erotische Handlung und am Anfang ein schnelleres Voranschreiten der Geschichte gewünscht, finde sie auf ihre eigene Weise aber gut. Sie hat was, das man nicht so schnell vergisst.

Donnerstag, 13. März 2014

Adrian Pein - Herrin der Qualen III

Um diesen Teil zu verstehen, sollte man die vorherigen Bände gelesen habe. Die Reihenfolge ist unbedingt einzuhalten, damit einem wichtige Informationen nicht entgehen.



Adrian Pein entführt immer tiefer in seine facettenreiche Welt, die ihre eigenen Düsterheiten, politischen Verwicklungen, Bedrohungen des Reichs von innen und außen immer mehr enthüllt. Nicht nur werden einige von Karols dunklen Geheimnissen gelüftet, auch Yuki weiß zu überraschen. Zarte Gemüter könnten von dem einen oder anderen schockiert sein.
Faszinierend und bedrohlich zugleich wird die Wüste geschildert, als die kleine Gruppe ins Ungewisse aufbricht. Die Wüste hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt, sodass ich in diesen Beschreibungen regelrecht geschwelgt habe.
Über die Handlung möchte ich natürlich nicht zu viel verraten.
Manches Mal fragte ich mich allerdings, ob nicht die Welt der Menschen auf ihre Weise ebenso düster ist wie die Festungen der Dunklen Damen. Dort wimmelt es unter anderen von Banditen, zweifelhaften Kulten, Huren, von den Steuereintreibungsmethoden ganz zu schweigen, die das hiesige Finanzamt besser nicht in sein Repertoire aufnehmen sollte.
Mich hat diese Welt in ihren Bann gezogen und lässt mich nicht mehr los.

http://www.club-der-sinne.de/
http://www.adrian-pein.net/index.html

Freitag, 29. November 2013

Adrian Pein - Herrin der Qualen 2

Weiter geht es mit Teil zwei der bisher vierteiligen Reihe aus der Feder von Adrian Pein. 
Leider habe ich hier einige Fehler entdeckt, die an den Verlag gemeldet wurden. Da ich schon einiges von verschiedenen Autoren von diesem gelesen habe und dies alles andere als die Norm ist, sowie dieser seriös und etabliert ist, gehe ich davon aus, dass das in einer weiteren Auflage bereinigt wird. Außerdem handelt es sich wirklich nur um ein paar kleinere Sachen.
Es geht hier ja schließlich nicht um die Leistung des Korrektors, sondern jene des Autoren und mit dieser befasst sich meine nachstehende Rezension.



Karol findet sich in einer von Frauen dominierten Gesellschaft wieder, die mit unserer in keinster Weise vergleichbar ist. Außerdem ist sie in eine dunkle, gefährliche Fantasy-Welt eingebettet.

Schnell wird klar, dass sein Beruf des Juwelenschmieds nicht willkürlich gewählt wurde oder gar als Anspielung auf "Die schwarzen Juwelen". Er dient einem bestimmten Zweck.

Eindringlich wird das edle Ambiente dort geschildert, seien es die allgemein zugänglichen Räume oder die ungewöhnlichen Gemächer der Miko.
Auch unter den Dunklen Damen gibt es Rivalitäten und rücksichtslos verfolgte eigene Interessen.

Bereits in der Buchvorschau (Amazon) kann man das Inhaltsverzeichnis sehen, was vermuten lässt, dass diesmal Miko die Hände im Spiel hat. Sie trägt die dunklen, dämonischen Züge der Kuro Miko des Anime, doch unerwarteterweise wird sie noch facettenreicher geschildert als Yuki.

Zitate:
"Je größer die Angst, umso kleiner der Blickwinkel."

"Der Schmerz gibt uns Leben, lässt uns leben, lässt uns begreifen, wer wir sind, wo wir sind und warum wir sind ..."

Mit Worten wie diesen zeigt Miko trotz ihres vermutlichen Wahnsinns einen außerordentlichen Tiefsinn.

Der zweite Teil gefällt mir noch besser als der erste. Man erfährt etwas über die eigentümlichen Landschaften wie die heißen Berge oder die groteske Brotsekte, die sich dort inmitten der Untoten, aufhält und selbst einigen verbotenen Tätigkeiten nachgeht.

Die Dunklen Damen hingegen haben einige Probleme, die ich hier nicht erörtern kann, ohne gnadenlos zu spoilern. Jedenfalls kommen auch politische Dinge zur Sprache, man erfährt, wie es zur Gründung der Nord-Union kam.

Doch das ist keineswegs das Hauptproblem, dem sich Karol zu stellen hat. Miko stellt ihn vor eine große, schwere Aufgabe, die ihn sein Leben kosten könnte. Dabei lernt er den legendären Himitsu kennen, den General, den Miko sich durch unbeschreiblich grausame Methoden gefügig gemacht hat, um sich sein strategisches Wissen zunutze zu machen. Dann wieder zeigt sie Seiten, die man von ihr nicht erwartet hätte.

Dieses Werk ist fesselnd aufgrund der eindringlichen Beschreibungen, dichten, dunklen, erotisch aufgeladenen Atmosphäre und nicht zuletzt der Grausamkeit Mikos, die verstörend und faszinierend zugleich ist. Jedenfalls vergisst man es nicht so schnell.

Montag, 11. November 2013

Adrian Pein - Gnadenlose Abrichtung 2

„Michael hebt ängstlich den Kopf und blickt in ihre Augen, die wenig Gutes verheißen.“

Es geht in die zweite Runde mit Elena und Michael. Es handelt sich um eine Affäre oder Spielbeziehung, keine feste monogame Bindung zwischen den Beteiligten. Doch diese entwickelt sich weiter und erreicht andere Tiefen.
Wieder spürt man dieses gefährliche italienische Flair, das Elena stets umgibt. In all ihrer Grausamkeit hat sie stets Stil und Eleganz. Mit bewusst gewählten, rätselhaften Worten, gelingt es ihr, eine Atmosphäre aus gespannter Erwartung und lusterfüllter Angst aufzubauen.

Zitat: „Diese noch unverständlichen, weil sinnlosen Sätze erinnern ihn an Mafia-Filme, deren kulinarische Bedeutung im blutigen Kontext stets fehl am Platz wirkte.“


Dem Versprechen, das in der Luft liegt, wird sie auch gerecht und zwar heftiger, als Michael erwartet oder befürchtet.
Auch diesmal lässt sich Elena einiges einfallen und zeigt dabei eine äußerst blühende Fantasie, um ihren Sklaven an seine Grenzen zu treiben und diese behutsam auszudehnen. Ihre Spiele werden zunehmend härter, entwickln sich zu einem Reigen aus Schmerz, Demütigung, Bestrafung für seine Vergehen, und dennoch oder gerade deswegen grenzenloser Lust.
Schnell wird klar, dass sie eine Empathin ist und ihn mit Argusaugen beobachtet, um keine wirklichen, bleibenden körperlichen oder seelischen Schäden zu hinterlassen. Freiwillig, getrieben durch seine Begierden, begibt er sich in ihre strengen Hände.
Die Beschreibungen sind sehr anschaulich und die Sprache elegant und gewählt. Gerüche, Empfindungen und andere Wahrnehmungen werden detailliert, aber nicht langatmig beschrieben und erzeugen eine sehr realistische Atmosphäre.

Diesmal gefällt mir der Buchsatz besser, dafür weicht das Cover leicht vom Inhalt ab, da Elena in diesem Buch überraschenderweise eine blonde Perücke trägt. Dennoch finde ich es äußerst ansprechend. Für mich sieht sie bis aufs Detail so aus, wie ich sie mir vorstelle. Das Cover gibt sehr gut die düstere, von Lust und Schmerz aufgeladene Atmosphäre wieder.
Jedem, der sich für Femdom mit Masochismus interessiert, kann ich dieses Werk sehr empfehlen.

Mittwoch, 6. November 2013

Adrian Pein - Gnadenlose Abrichtung

Du gehörst mir, deine Schreie gehören mir.

ACHTUNG: Kein „Shades of Grey“-Verschnitt. Oder um es mit Elenas eigenen Worten zu sagen: „Das ist keine selbst konstruierte Bühne deiner geilen und überhitzten Fantasien. Ich spiele nicht, ich lebe Sadismus ungehemmt aus! – Schmerz? Schmerz ist vielseitig, besitzt viele Gesichter, ebenso wie Demütigung, Auslieferung und Unterwerfung.“

Ein weiteres Zitat: „Noch ist diese Tür geschlossen, nichts ist zu hören, lediglich eine leise Ahnung von klassischer Musik schwebt in der Luft.“


Gekonnt gelingt es dem Autoren Vorfreude, Erregung und Angst vor dem Ungewissen zu erzeugen. Ein italienisches Flair liegt in der Luft, als Elena den Raum betritt. Da weiß Michael, dass er seine neue Meisterin gefunden hat, die ihn wie keine andere zuvor in die Abgründe der Qual und dunklen Lust führen wird. Die Atmosphäre von Faszination, Angst und Begehren wird gekonnt heraufbeschworen.
Mit allen Sinnen werden nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch diese Frau beschrieben. Sei es das flackernde Kerzenlicht, ihr Parfum, das Schimmern ihrer sündteuren Nylons, ihre dunklen, kalten Augen oder der zarte Duft ihrer Erregung. Doch mit den Beschreibungen werden nicht nur Bilder, sondern auch Empfindungen weitergegeben.
Bewusst zitiere ich erneut: „Volle Lippen, dunkelrot geschminkt, die Wangen, Stirn und Hals aber eher weiß gepudert, beinahe eine Blässe, wie sie Geishas und Frauen tragen, die Unheil verbreiten.“
Und:
„Er ahnt, dass nun dieser Grenzgang, das Forschen, das Sezieren der Qual folgen wird, sie wird wohl seine Vorlieben ausloten, ebenso aber die Dinge, die ihm wirkliche Qual bereiten.“
Die aufgebaute Atmosphäre und Empfindungen enttäuschen nicht, als es zur Haupthandlung übergeht. Gekonnt reizt Elena Michael, erahnt seine Schwäche für Nylons sowie seine Begierden und Neigungen. Natürlich haben sie sich vor dem Rendezvous am Telefon unterhalten, aber eigentlich weiß er keineswegs so viel über sie wie sie über ihn. Sichergestellt ist jedoch, dass sie sehr erfahren ist. Keine Stümperin legt also Hand an ihn, sondern sie weiß was sie tut und wie weit sie gehen kann, ohne wirklich Schaden anzurichten, wie man den Beschreibungen entnehmen kann. Auch geht eindeutig aus der Geschichte hervor, dass er sich freiwillig in ihre Hände begibt.
Es folgt eine fantasievolle, in eindringlichen, ja schon kunstvoll zu nennenden Bildern beschriebene Handlung, in der die Emotionen der Personen niemals zu kurz kommen. Hiervon möchte ich natürlich nichts verraten, denn das soll die Leserin oder der Leser für sich selbst entdecken.
Für Liebhaber des FemDom ist dieses Werk eine Perle. Zugreifen!

Hier finden Sie die Website des Autoren: Adrian Pein
Die Verlagswebsite: Club der Sinne

Ferdinand von Stade - Gabrielles Lippen

Denn wer kann diesen Lippen schon widerstehen ...

Gabrieles Lippen

Die Titelstory ist meine Lieblingsgeschichte aus dem Sammelband.

Herr Wanninger, ein renommierter Anwalt mittleren Alters fühlt sich in seiner harmonischen, doch sexuell mittlerweile eintönigen Ehe gelangweilt. Doch eines Tages bekommt er einen geheimnisvollen Anruf von seiner Frau Gabriele, die ihm ankündigt, dass er heute in ihrem Mund kommen solle. Mehr erklärt sie nicht, sondern legt einfach auf. Von Fantasien und dem Anblick seiner hübschen Anwaltsgehilfin mit den dunkelroten Lippen und dem knappen Rock schafft er es durch den Tag. Doch es gibt noch ein Abendessen mit dem Staatsanwalt zu bewältigen.
Gabriele unternimmt einiges, von dem er nie zu träumen gewagt hat … Hält mehr als der Titel verspricht, denn es gibt noch Überraschungen.

Hochzeitsnacht im Matratzenlager

Sämtliche Hochzeitsgäste übernachten in einer Alpenhütte im Matratzenlager. Es ist schwül, die Leute ein wenig angetrunken und vor allem ist es dunkel und eng. Der Bräutigam verzehrt sich nach seiner Braut und tastet sich im Dunkeln voran, bis er weiche weibliche Haut findet. Immer wieder. Und ist erstaunt über die Variationsbreite seiner Angetrauten ...
Die erotischen Handlungen sind sehr vielfältig und ausgiebig beschrieben. Die Lust der Beteiligten ist spürbar, zu riechen, zu fühlen. Die Sinne werden umso mehr bedient, da doch das Optische fehlt, was jedoch der Story keinen Abbruch tut. Im Gegenteil.

Die Vergewaltigerin

Diese Story war nicht so meins, da sie ihre Lust aus gewissen Gründe im Zaum halten wollte und sie eigentlich schon kriminell ist, eine Art von Succubus, ein Alb. Aber für einige dürfte gerade das den Reiz ausmachen.
Innerlich und äußerlich wurde sie sehr interessant, aber auch gefährlich, dargestellt. War auf jeden Fall mal was anderes. Originell und einfallsreich ist der Autor, das muss man ihm wirklich lassen. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben.

Hier wird nicht drumherum geredet oder lange gefackelt. Wer es direkt, vielseitig und originell mag in einer gehobenen Sprache, findet hier einige anregende Geschichten, wie man sie sonst vergeblich sucht. Sie heben sich vom Einheitsbrei ab. Der einzige Nachteil: Das E-Book könnte länger sein ...

Lauranne Dohner - Touching Ice (part 4 of the Cyborg seduction series)

This is the fourth part of a series, but you don't need to know the others to read this.

Genre: Science Fiction Romance
Publisher: Ellora’s Cave
Available as e-book and in print
pages: around 220 (must be more, because Amazon's counting-system is flawed)

SHORT DESCRIPTION:

Book 4 in the Cyborg Seduction series. What can go wrong overseeing a bunch of android sex bots on an automated whorehouse in deep space? Great job, if Megan doesn’t die of boredom. Then she catches sight of the sexiest male she’s ever seen. On her grainy security monitor, she watches all his sexual exploits with the bots, and fantasizes. But that’s all she can do because he’s a cyborg. Then fate steps in. There’s a crash and Megan must escape or die. The cyborgs are rescuing the sex bots—taking them onboard their ship. She knows cyborgs hate humans. They’ll kill her if she asks for help so she devises an insane plan—pretend to be the most realistic sex bot ever made. His name is Ice, and Megan is now his personal sex bot. He will satisfy every sexual fantasy she’s ever had—and as many more as she can dream up. She just has to figure out how to keep her big, sexy cyborg from discovering that she is all woman.

MY OPINION:

Laurann Dohner writes fast-paced and just to the point. Sex-crazed programmer Megan who has been isolated for four months from any human and non-human being fantasizes about Ice, the cyborg, since his first time visit at the whorehouse in outer space. So when the whorehouse collides with a ship due to drunken flying and the cyborgs shall rescue the very expensive sex bots (roboters that look just like real human women) she takes the chance and acts as a prototype of new series of human robots.
Sometimes I would like to whack her on the head that she actually believes the cyborg would be foolded despite of her mistakes. At times it was not so believable.
The cyborgs were at times a bit too human for my expectations. So OK, therefore they are absolutely hot and the many sex-scenes just mindblowing.
The cyborg-world, their offspring and society are shown in many facettes. The Science Fiction-elements increase as the story evolves. In the first part the story sags a little, but then the problems rise and rise. Their space ship is hunted down etc. Won’t reveal too much.
It’s a keeper with an intelligent story line. The ending is incredibly good!

SPOILER WARNING:
A robotic species who reminds me a little bit of the borg and a litte bit of Terminator emerge. They actually have a history of their own and are verrry scary and freaked the hell outta me.
SPOILER END

http://www.lauranndohner.com/

Lilian Noble - Lust auf dich

Diese Sammlung erotischer Kurzgeschichten ist sowohl als E-Book als auch als Printausgabe erhältlich.

MEINE MEINUNG:

DOKTORSPIELCHEN
Ellen leidet unter Migräne und Schlafstörungen, die durch die besonderen Behandlungsmethoden des Arztes Kayne gelindert werden sollen. Für sie persönlich hat er noch eine Spezialbehandlung auf Lager …

GEGESSEN WIRD ZUHAUSE
Paul und Jane sind schon lange miteinander verheiratet, doch leider ist ihr Liebesleben ein wenig eingeschlafen, obwohl beide noch attraktiv sind. Zahlreiche Versuchungen begegnen ihnen. Ob sie ihnen widerstehen können?

DIE FRAU IM SEE
Julia sieht eine Frau beim Baden im See und später beim Sex im Wald, wovon sie selbst angeregt wird. Die blonde Frau geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie verfolgt sie heimlich den ganzen heißen Sommer lang …

HOTEL DER LÜSTE
Sie wird von einem Reisebüro ausgesandt, um ein Hotel zu inspizieren, über das es gewisse Gerüchte gibt, dass sich dort gewisse Herren besonders intensiv um die zumeist weiblichen alleinreisenden Gäste kümmern. Anfangs ist sie skeptisch, doch dann ...

WER KOLLEGEN HAT
Sophias neuer Kollege Owen will ihr das Wasser abgraben und ihre lange ausstehende Beförderung für sich kassieren, indem er ständig Überstunden macht. Das kann sie nicht zulassen und hat auch schon einen Plan. Wenn der arrogante Typ nur nicht so attraktiv wäre …

DAS SPIEL
Die drei Freundinnnen Mia, Lily und Grace spielen leicht champagnerbeschwipst um erotische Wetteinsätze ...

DIE WOHNUNG
Ist Mike der richtige Mann für Susan? Zwar ist er ein aufmerksamer Liebhaber, doch Susan wünscht sich noch etwas anderes, ungestümeres. Werden Susans geheime Wünsche wahr?

LEIBSPEISE
Emma ist nicht irgendeine Mietköchin, denn sie hat ein besonderes Rezept entwickelt für eine Sauce, die sexuell hemmungslos macht. Prompt wird sie von einem attraktiven, jungen Mann gebucht ...

SKLAVENMARKT
Ticiana wird auf dem Sklavenmarkt versteigert ...

Wie immer findet man bei Lilian Noble vielfältige erotische Kurzgeschichten auf sprachlich hohem Niveau. Auch mit Details, die zeigen, dass der Autorin die Recherche keineswegs nebensächlich ist, wird nicht gespart, ohne die Handlung und erotischen Szenen auszubremsen. Diese Szenen sind sehr abwechslungsreich und auch gibt es immer wieder Überraschungen gegen Ende der Stories. Das sind wunderbar erotische Leckerbissen.

Catherine Spanks - Böse NachtGeschichten

Ein Hinweis vorweg (eigentlich sollte der Name der Autorin Hinweis genug sein ;-)): Dieses Werk dürfte nicht jedermanns Geschmack treffen.
Inhalt: teilweise härteres Spanking, Demütigung, in „Das Geschenk“ der Verleih einer Sklavin zur Benutzung.
Es geht also schon eher in Richtung des richtigen BDSM, wer also eine Pseudo-Variante wie "Shades of Grey" sucht, liegt hier völlig falsch.

Meinen Geschmack trifft es nur teilweise, da "Das Geschenk" für mich persönlich eine Grenze überschritten hat, doch weiß ich, dass einige andere gerade nach diesen gut geschriebenen, einfallsreichen Geschichten der härteren Gangart lechzen dürften.

Die anderen Geschichten fand ich auch für aufgeschlossenere, tolerante Vanilla-Leser, wie ich einer bin, durchaus lesbar. Jedenfalls ist es interessant, mal − wenn auch nur im Kopf − in diese Subkultur hineinzuschnuppern. Vielleicht sagt einem das eine oder andere ja doch zu, selbst wenn man es nicht erwartet …

DER BANKER
Die Bankkundin Karen hat Schulden. Für ihre kleine Firma braucht sie dringend einen Kredit. Doch der Banker Martin ist gnadenlos ...

FEST DER HIEBE
Eine weihnachtliche Geschichte, die sich SMler unterm Christbaum gegenseitig vorlesen. Kate wird von ihrem Freund Jason an Weihnachten versetzt, doch glücklicherweise kommt der Weihnachtsmann, um nachzuprüfen, ob sie ein gutes Mädchen war ...
Auch diese Geschichte ist nicht allzu hart, gegen etwas Spanking, das sich hier noch in Grenzen hält, sollte man jedoch nichts haben.

LUSTSKLAVE
Der arme Jason ist an seinem Geburtstag allein, er trauert aber noch seiner Ex-Freundin hinterher, die ihn wegen seiner starken devoten Neigungen verlassen hat, da sie damit nicht leben kann.
Aber dann geschieht etwas Überraschendes ...

DIE NEUE MADAME
Lilly will eine Domina werden. Hierzu begibt sie sich zu der berühmten Domina Madame Cassandra in deren nobles Boudoir der besonderen Art. Die Domina hält die Praxis für den besten Weg, um zu lernen und lässt sie teilhaben an der Unterwerfung eines ihrer Klienten.
Die Beschreibungen der Räumlichkeiten mit diesem besonderen Ambiente heben sich originell ab. Auch Cassandras blonde Zofe fand ich recht reizvoll, auch wenn sie leider nicht in die eigentlichen Handlungen involviert wurde. Sie würde sich für eine Nachfolgegeschichte eignen.
Auch hier gibt es überraschende Wendungen.

MEISTER DER LUST
Sue hat eine devote Ader, obwohl sie sonst sehr selbstbewusst ist und nach außen hin ein wenig unnahbar wirkt, sodass ihr Kollege Carl, der sonst nicht schüchtern ist, sich nicht an sie herantraut. 
Die Geschichte hat ihre leidenschaftlichen und gefühlvolle Momente. Die Erotik schlägt hier explosionsartig zu.

DAS GESCHENK
Um in den Dark Desire-Club zu kommen will Ellas Meister Dean die Devote an den Club ausleihen.
Warum Ella das mit sich machen lässt, verstehe ich ehrlich gesagt nicht, aber ich bin tolerant genug, es zu akzeptieren, da sehr deutlich herauskommt, dass sie dies FREIWILLIG tut und dieses FREIWILLIGE ist für mich der Knackpunkt, der sich in allen Geschichten von C. Spanks findet.

Für BDSMler könnte ich mir vorstellen, dass die in der Geschichte verwendeten Gegensätze zusätzliche Reize bieten:
Der exklusive, sehr nobel eingerichtete Club versus das karge Gefängnis mit der Pritsche.
Catherine Spanks eleganter Schreibstil versus die eingestreuten schmutzigen Wörter.
Deans Liebe und Fürsorge versus seiner Freigabe zu ihrer rücksichtslosen Benutzung.

Auch hier hat die Autorin wieder eine Überraschung für die Leser.

Ferdinand von Stade - Sei unkeusch!

Endlich, im kühlen November, gibt es etwas neues Heißes vom Kultautoren Ferdinand von Stade, der wieder mit ungewöhnlichen Ideen und fernab der ausgetretenen Pfade mit anspruchsvoller Erotik brilliert.

"Sei Unkeusch!" macht definitiv Lust. Gipsy, eine wilde Hexe gibt sich als Inquisitorin aus und führt Nonnen und Männer in Versuchung und darüber hinaus. Der Apfel, den sie fantasie- ja schon kunstvoll in ihre wilden Spiele integriert, ist sicher ein sehr starkes, aber auch mehrdeutiges Symbol.
Die Story ist wieder äußerst gelungen. Die weibliche Hauptperson ist, was mir sehr wichtig ist, kein schwaches Weiblein, sondern weiß was sie will und wie sie es kriegt. Sie lebt ihre Begierden. Ungewöhnlich, originell, heiß und spannend. Auch gibt es wieder eine durchgehende Geschichte.

Trinity Taylor - Die Klavierlehrerin (Hörbuch)

Erotischer Hörgenuss

Die Klavierlehrerin" ist eine gelungene Hörbuchauskoppelung aus dem empfehlenswerten Kurzgeschichtenband Ich will dich jetzt" von Trinity Taylor.

Wieder gelesen von der begnadeten Magdalena Berlusconi wird hier er*tischer Hörgenuss vom Feinsten geboten. Die etwas tiefere Stimme der Vorleserin verleiht der Story besondere Nuancen.

Die Klavierlehrerin Julie wird vom heißbegehrten, gutaussehenden Herrn McIntyre beauftragt, seinen Sohn Brick zu unterrichten.

Da der Vater selbst jung und sehr attraktiv ist, stellt sie sich ein Kind vor und rechnet gar nicht mit dem frühreifen, anziehenden jungen Mann (so um die 18 J.), der ganz andere Sachen im Kopf hat als Klavierspielen und sie mit seinen Taten und Vorschlägen überrascht. Dieser hat keine Hemmungen, die Lehrerin für sich einzunehmen. Dabei bezieht Julie nicht nur ihre anfangs unwillige Freundin Kathleen mit ein. Bald ist sie ebenso durchtrieben wie Brick, der trotz seiner Jugend doch schon ein ganzer Mann ist. Was er ihr auch eindrucksvoll demonstriert ...

Die Sprache ist gewählt und die Beschreibungen sind heiß, abwechslungsreich und gefühlvoll.

In der Geschichte findet ein Zeitsprung statt und an einer Stelle werden gezielt Informationen zurückgehalten. (Weil manche das nicht kapiert hatten. ;- Die Story ist durchdacht und stimmig. Und vor allem sehr heiß!

Trinity Taylor schreibt über Vanilla", SM oder verwandte Praktiken wird man hier nicht finden. Sie lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen und überrascht durch unerwartete Wendungen und ausgefallene Orte.

Mein Tipp: zu zweit hören!
Den Kurzgeschichtenband "Ich will dich jetzt" kann man sich auch gegenseitig vorlesen. ;-)

Hörproben zu den Hörbüchern von Trinity Taylor und Lucy Palmer findet man übrigens bei YouTube. Hierzu einfach nach den Autorennamen suchen.


Kim Landers - Karpatenfürst

Ein erotischer Vampirroman.

Dies ist der zweite Band der Dcera-Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von "Schattenfürst" gelesen werden.

Daniela selbst ist durch ihr Mischwesen (Dcera-Vampirjägerin und Dhampir) hin- und hergerissen zwischen Licht und Dunkelheit.

Entsprechend viele Schattierungen weist dieser Roman auf. Daniela, deren Eltern getötet wurden, findet ihr einziges verbliebenes Zuhause bei den Dcera. Sie hat ihr Leben der Vampirjagd verschrieben und wehrt sich gegen ihre eigene dunkle Seite. Auch suchen sie Träume heim von einem geheimnisvollen Mann. Diese Träume oder eher Zukunftsvisionen lassen sie mit einem unerfüllten Verlangen und dem Wissen um einen Teil ihres Schicksals zurück.

Nach all den Jahren der Jagd will sie endlich Drazice töten, der ihr Leben zur Hölle machte. Sie schließt sich den Bluthuren an, Zigeunerinnen, die ihr Blut, ihre Leiber und teilweise auch ihre seelische Integrität an Vampire verkaufen. Nicht wenige sterben dabei oder gehen anderweitig zugrunde. Ein nicht gerade gefahrloser Ort, doch der die höchste Wahrscheinlichkeit verspricht, endlich auf Drazice zu treffen. Es ist schwer für sie, sich vor den wollüstigen und blutrünstigen Vampiren zu verstecken, die es auf alle Frauen des Zigeunerlagers abgesehen haben, ob Bluthuren oder nicht. Als sie jemanden beschützt, gerät sie selbst in Lebensgefahr und wird verschleppt.

Daniela gerät in die Fänge des geheimnisvollen, gefährlichen und höllisch attraktiven Valerji, des Karpatenfürsten, einem der mächtigsten, weil geborenen statt erschaffenen Vampirs. Dieser Mann hat es wie viele andere auf den Blutrubin abgesehen. Sein ärgster Feind, ein Anführer der Werwölfe, will diesen machtvollen Stein unbedingt für sich haben. Dieser unterwirft sich scheinbar, doch spinnt er hinter Valerjis Rücken ein Netz von Intrigen und plant einen Aufstand der Werwölfe, die unter der Herrschaft der Vampire stehen. Die Autorin beschert einige Einblicke in die Werwolfgesellschaft, in der es recht rau und blutig zugeht. Nicht nur das verleiht dem Roman einen düsteren Touch wie er auch zum gewählten Schauplatz gut passt.

Valerji ahnt zuerst nicht, wen er mit Daniela vor sich hat. Da er ein Vampir ist, misstraut sie ihm und versucht ihn zu hassen. Doch kann sie sich seiner dunkel-mysteriösen Anziehungskraft nicht lange verwehren. Für mich persönlich ging die Annäherung etwas schnell, zumal sie für eine Erotic Romance recht spät aufeinander treffen, doch wird ersteres erklärt durch Danielas Dhampir-Abstammung und ihrer Bestimmung füreinander (die Träume).

In diesem Roman kommen mehr Erotikszenen vor als im Vorgängerband. Auch sind diese abwechslungsreich und detailliert, ohne ins Vulgäre abzugleiten. Besonders gefällt mir der in der erotischen Vampirliteratur nicht überbeanspruchte Schauplatz und das Spannungsfeld zwischen Gefahr und Leidenschaft.

Das Ende ist abgeschlossen, verheißt jedoch eine Fortsetzung.


Manon Sera - Venezianische Verführung (Leseprobe, damals Neuerscheinung)

Es gibt ja nicht besonders viele historische erotische Liebesromane.

Erotisch ist Manon Seras Debüt "Venezianische Verführung" ohne Zweifel, doch auch die Liebe hat in diesem Roman einen sehr hohen Stellenwert. Erotik erlangt eine neue Ebene, wenn tiefere Gefühle vorhanden sind.
Daher ist die weibliche Hauptperson nicht promiskuitiv, was für mich als Erotik-Leserin von Bedeutung ist.

Der Klappentext:

Als Auroras Eltern bei einem Schiffsunglück sterben, bekommt ausgerechnet ihr ruchloser Stiefonkel, der stadtbekannte Libertin Leandro, die Vormundschaft über sie und ihre Tugend.
Bald findet sie sich an seiner Seite in wilden Orgien wieder. Als könnte es nicht mehr übler kommen, verliebt sie sich auch noch in den unwiderstehlichen Wüstling. Aufgrund eines Skandals ist sie gezwungen, ihn zu heiraten.
Schlimm genug, dass er liebesunfähig zu sein scheint, steht er auch noch unter dem Verdacht, seine Frau getötet zu haben. Bald gerät Aurora in Gefahr ...

LESEPROBE (mit Genehmigung des Verlags):

Als Aurora den Saal erreichte, sah sie sich um. Es ging gediegen zu. Bisher sah sie keine Nackten. War Leandro gar zu einer seriösen Soirée gegangen? Sie folgte ihm durch eine Tür hindurch. In diesem Raum war es dunkler. Es roch nach den scharlachroten Rosenblütenblättern, die auf dem Boden verstreut waren. Ein Kerzenleuchter und eine Schale mit erlesenen Früchten standen auf einem Tisch.
Leandro saß auf einer Chaiselongue und nippte an einem Glas Rotwein. Neben ihm saß eine dunkelhaarige Frau in Giuseppes Armen. Dieser streichelte ihr Dekolleté und ihre knapp bedeckten Brüste, während Leandros Hand ihren Oberschenkel kraulte.
Zögernd trat Aurora weiter in den Raum hinein. Als Leandro sie erblickte, erhob er sich und kam zu ihr. Ihr Herz klopfte schneller, aus Furcht, dass er sie erkannt hatte. Würde er seine Drohung wahr machen und sie tatsächlich übers Knie legen?
»Buona sera, Schöne der Nacht! Darf ich Sie zur Chaiselongue geleiten?« fragte er, bevor sie zurückweichen konnte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Es machte nicht den Anschein, dass er sie erkannte. Er bot ihr seinen Arm an. Sie legte ihre Hand darauf. Selbst durch den Stoff konnte sie seine Wärme spüren.
Sie lächelte ihn an, was er erwiderte. Entweder erkannte er sie wirklich nicht oder er war ein guter Schauspieler. Ihre heutige Maske verbarg ihr Gesicht bis auf die Augen und den Mund. Leandro führte sie zu der Chaiselongue, wo er sich niederließ und sie auf seinen Schoß zog. Er nahm eine Strähne ihres Haares zwischen seine Finger und betrachtete sie. Jetzt durchschaut er meine Maske, dachte sie und hielt den Atem an.
»Dein Haar ist wie gesponnenes Mondlicht«, sagte er. »Danke.« Hoffentlich erkannte er sie nicht an der Stimme. Aurora erschauerte, als er mit den Lippen über ihr Kinn und ihren Hals, bis zum Ansatz ihrer Brüste strich. Sein Blick verharrte dort für einen Moment, dann suchte er wieder den ihren. Sachte umfasste er ihre Schultern und zog sie an sich.
Aurora spürte seine Brust hart nahe an ihrem klopfenden Herzen. Sie umschlang seinen Nacken mit beiden Armen. Er fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, teilte sie und stieß in ihren Mund. Sie erbebte und schmeckte den Wein, den er getrunken hatte. Es war ein süßliches Aroma mit einer Unternote nach Mann.
Aurora schmiegte sich an ihn. Niemals zuvor hatte er sie so angefasst wie jetzt, wo er dachte, eine Fremde in seinen Armen zu halten. Es tat ihr weh in ihrem Herzen. Hatte sie sich gar verliebt in diesen schändlichen Mann? Sie wollte es nicht hoffen, denn es konnte nur zu Schmerz führen. Allzu bewusst war ihr, dass dieses Gefühl auf ewig unerwidert bleiben würde. Dennoch genoss sie ihn, seine Nähe, seinen Kuss und seinen Geruch, der sie betörte wie ein Aphrodisiakum.
Als eine seiner Hände zu ihrer linken Brust wanderte und diese sanft umfasste, stöhnte sie. Sie spürte, wie sich Hitze in ihr ausbreitete. Das Kribbeln in ihrer Vagina steigerte sich. Sie strich durch sein Haar. Es fühlte sich an wie Seide. Sie verteilte Küsse auf seinem Hals, leckte das Salz von seiner Haut und sog seinen Duft tief in sich ein.
Er streichelte nacheinander ihre Nippel, die sich unter dem Stoff aufrichteten. Mit der anderen Hand schob er ihre Röcke hoch. Seine Finger strichen über ihren Oberschenkel. Jetzt musste sie ihn abwehren, sich von ihm lösen und von hier verschwinden, bevor es zu spät war.
Doch es war einfach zu schön, so zärtlich von ihm so berührt zu werden. Ein Seufzer entfuhr ihren Lippen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Giuseppe die Brüste der Dunkelhaarigen entblößte und liebkoste. Ihre Nippel waren erigiert und glänzten von seinem Speichel. Er hob ihre Röcke an. Völlig hemmungslos öffnete sie ihm ihre Beine weit.

Lucy Palmer - Sexspielzeug (Hörbuch)

Eigentlich enthält die CD zwei Stories von Lucy Palmer, die auch unter dem Namen Inka Loreen Minden schreibt. In der ersten Geschichte kommen Beth und Sean zusammen. In der zweiten geht es um Doktorspiele im Krankenhaus.

Sean stellt Dildos her. Beth ist bei ihm als Verkäuferin angestellt. Sie findet ihren eher zurückhaltenen Chef sehr attraktiv, doch kommt einfach nicht an ihn ran.
Eines Tages bittet er sie, den neuesten Dildo-Prototypen zu testen. Sooo schüchtern kann Sean also nicht sein. Beth testet das gute Teil äußerst intensiv und erlebt den Orgasmus ihres Lebens. Natürlich will sie wissen, wer Modell für das Sextoy gestanden hat ...
Sie geht in die Offensive. Sean, den die Schüchternheit überkommt, will sich zurückziehen, hat jedoch nicht mit der kecken Beth gerechnet, die all ihre weiblichen Verführungskünste einsetzt, um ihn für sich zu gewinnen. Besonders die Sexszene in seiner Werkstatt fand ich heiß. Alle Sinne werden angesprochen.
Wer Lucy Palmers Werke kennt, weiß, dass hierbei auch die Liebe nicht zu kurz kommt und man detailreiche Erotik mit Niveau geboten bekommt.

Dass mal die Frau die aktive Rolle innehat, gefällt mir sehr gut.
Die Krankenhausszene war mir persönlich zu hart. Das ist wohl eher was für Doktorspiele-Fans. Gut geschrieben ist sie allemal.

Magdalena Berlusconi gelingt es auch dieses Mal, jeder Person eine eigene Stimme zu verleihen. Besonders Beth kommt intensiv rüber.

Dieses erotische Hörbuch ist ein echter Leckerbissen!

Lucy Palmer - Mach mich geil

Mit Ihrem vierten Band erotischer Kurzgeschichten ist es Lucy Palmer wieder gelunden, mich zu begeistern.
Es sind ein paar weniger Geschichten diesmal in dem Buch, doch dafür sind sie länger als früher, was mir persönlich sehr zusagt, da ich dann länger über die jeweiligen Personen lesen kann.

Was sich nicht geändert hat ist die Vielfältigkeit. Hier wird von Fantasy, Masken- und Rollenspiele, historische Erotik bis D/S einfach alles geboten. So ist für so ziemlich jeden was dabei.

Nachstehend eine Auflistung der einzelnen Geschichten:
1. Insel der Begierde:
Unterwerfung eines Mannes auf einer exotischen Insel. Dazu gibt es noch einige Verwicklungen.

2. Führe mich nicht in Versuchung
Der vierte Teil der Vampir-Story ist auch diesmal wieder separat lesbar. Man muss also die drei zugehörigen Stories aus den Vorgängerbänden nicht unbedingt kennen, um durchzublicken. Für alle, die die Stories kennen: Hier geht es um Riley, den Sohn von Riana und Duncan.

3. Arena der Lust
Hier entführt uns Lucy Palmer ins alte Rom zu den Gladiatoren. Gleich zwei der Prachtkerle, die aussehen wie Zwillinge, doch vom Wesen her nicht unterschiedlicher sein könnten, werden uns hier präsentiert.

4. LadyCop
Auch hier geht es wieder um die männliche Unterwerfung und eine Art Rollenspiel. Auch Handschellen kommen zum Einsatz. Die Story ist ein Geheimtipp für alle, die das mögen. Obwohl Unterwerfung nicht so ganz das meine ist, fand ich diese Story am fantasievollsten. Aber das ist meine persönliche Meinung. Jeder wird seinen persönlichen Favorit haben, auch wenn die Entscheidung recht schwer fallen dürfte.

5. Der maskierte Lord
Diese Geschichte spielt im historischen England. Ein geheimnisvoller maskierter Lord beglückt einsame Frauen. Die junge Witwe Alexandra möchte erleben, was ihr in ihrer kurzen Ehe verwehrt geblieben war.

6. Der maskierte Lord No. 2
Dies ist eine eigene Story, die separat von Teil 1 lesbar ist. Keine Fortsetzunng in dem Sinne. Vom Inhalt will ich auch nicht zu viel verraten.
Man kann also den ersten Teil bereits lesen und die zweite Story bei blue panther books anfordern. Dies geht sowohl über eine Postkarte als auch über die Verlagswebsite. Der Verlag macht dies, um Adressen zu sammeln. Man bekommt dann Heftchen mit Leseproben.

Als Anhang ist im Buch eine Leseprobe aus "Aurelia - Nymphe der Lust" von Maria Bertani.

Fazit: Das Buch ist absolut empfehlenswert für alle, die gerne explizite, abwechslungsreiche Erotik mit Herz und Niveau lesen.

Lucy Palmer - WellSex (Hörbuch)

Zitat aus dem Text: Chateau Belleville erfüllt ihre dunkelsten Lüste und geheimsten Wünsche ...

Madison bucht ein Verwöhnwochenende in einem besonderen Hotel.

KURZBESCHREIBUNG:
Im Chateau Belleville erwartet Sie ein Verwöhnprogramm der besonderen Art.
Stellen Sie Ihre LustWünsche beim WellSex selber zusammen!
Ganz so, als würden Sie Ihre SexTräume mit Fremden selber lenken können ...

MEINE MEINUNG:
Magdalena Berlusconi ist eine befähigte Vorleserin erotischer Hörbücher. Ich muss sagen, dass sie hier ganze Arbeit geleistet hat. Sie liest sehr abwechslungsreich und gibt jeder Person eine eigene Stimme.

Die Story ist in gewohnter Lucy Palmer-Qualität. Lasst Euch durch die Aufmachung und Titel der Lucy Palmer-Bücher nicht täuschen: Hier wird mehr geboten, als es den Anschein macht. Erwartet man seichte Pornos, so wird man enttäuscht. Abwechslungsreiche, explizite und zugleich höchst niveauvolle Erotik wird hier geboten. An gelegentlich eingestreuten schmutzigen Wörtern sollte man sich allerdings nicht stören. Die Mischung macht es.
Diese Story ist stilistisch eine der besten von Lucy Palmer und dem Ambiente des Chateau Belleville angemessen.
Auch von der Abwechslung wird hier viel geboten: Liebesschaukel, Massagen, Gruppensex, Handschellen uvm. Von der Grundidee ansich schon genial, wird die Ausführung dem gerecht.
Wer die Werke von Lucy Palmer kennt, weiß, dass auch die Gefühle und die Liebe nicht zu kurz kommen.

Ein heißer Hörgenuss - allein und noch mehr zu zweit. Mein persönliche

Sandra Henke - Alphawolf

Inhaltsangabe:

Als eine Horde Wölfe das Labor eines Krankenhauses verwüsten, werden die Halbindianerin Tala und ihr Kollege Walter von Wild Protection gerufen, um die Tiere zurück in die Wildnis Alaskas zu bringen. Doch Tala ist sich nicht sicher, ob es sich tatsächlich nur um Wölfe handelt, denn das Verhalten der Tiere ist mehr als merkwürdig. Tala wird gepackt vom Sog der Ereignisse und von dem unheimlichen, aber äußerst attraktiven Claw bedroht, der behauptet ein Werwolf zu sein. Sie schwankt zwischen Angst und Faszination und mit einem Mal steht mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel ...


Meine Meinung:

Die Hauptperson Tala, eine Halbindianerin, der man ihre Abstammung (leider) nicht ansieht, ist gleich zu Beginn sympathisch. Sie ist selbstbewusst, tierlieb, mit der Natur und ihrem Stamm verbunden und modern zugleich.
Claw, der Alphawolf, kommt am Anfang nicht so sympathisch rüber, da er versucht, Tala mit Einschüchterungsversuchen in Schach zu halten. Zum Glück ändert sich das und er überrascht durch eine fürsorgliche Seite.
Doch nicht nur er ist eine facettenreiche Person. Auch die anderen, sei es Talas Großmutter, Rufus oder Lupus kommen sehr lebendig rüber. Nur wäre es besser gewesen, bei Rufus und Lupus nicht so ähnlich klingende Namen zu wählen. Am Anfang habe ich sie gelegentlich verwechselt.
Der Roman liest sich sehr flüssig. Nie reißt der Spannungsfaden ab. Ständig passiert etwas. Leute verschwinden spurlos, Gebäude werden verwüstet. Der Bösewicht Dante ist eine ständige Bedrohung im Hintergrund.
Frau Henkes Werwölfe sind nicht die Monster der Horrorfilme, sondern sie müssen sich – unabhängig von den Mondphasen – von Zeit zu Zeit in richtige Wölfe verwandeln inklusive der tierischen Triebe, wobei die menschliche Intelligenz erhalten bleibt. Frau Henke bringt das glaubhaft und nachvollziehbar rüber.
Einzig Dante ist durch einen Unfall zu diesem Monster geworden. Wie dieses verhält er sich zum Teil, wobei er wesentlich geschickter und intelligenter vorgeht als viele der Horrorfilm-Werwölfe. Er hat ein Ziel und weiß was er tut. Dabei verhält er sich absolut ruchlos, wie es sich für einen anständigen Bösewicht gehört.
Der Höhepunkt ist ausführlich und auch das Ende stellt zufrieden. Hier will ich nichts verraten, nur dass es gut ausgearbeitet wurde.
Es fließen stückeweise Hintergrundinformationen über die indianischen Traditionen ein. Frau Henke hat fleißig recherchiert, was bei Fantasy-Romanen nicht unbedingt Standard ist.
Die Erotikszenen sind sehr explizit. Man sollte es schon derber mögen. Phantasievoll sind sie allemal. Frau Henke zieht alle Register …

Ein in sich abgeschlossener Roman, zu dem es nächstes Jahr einen Folgeband geben soll.

Für mich ist dieser Roman einer der Highlights der deutschen Fantasy.


Mona Vara - Hexentöchter

lappentext: Charlie reist nach London, um ihren Bruder zu finden, der zum Vampir geworden ist. Dort wohnt sie bei ihrer Tante, der Hexe Haga, die ein Bordell unterhält. Der ebenso herrische wie mysteriöse Cyrill Veilbrook, den selbst die Vampire fürchten, bietet Haga viel Geld, wenn Charlie ihm exklusiv zur Verfügung steht. Denn laut einer Legende soll die erste Liebesnacht mit einer Succuba die ultimative Lust erzeugen ... Charlie ist empört, doch als ihr Bruder in Gefahr gerät, hilft Cyrill ihnen nur der unter Bedingung, dass Charlie für zwei Wochen in sein Haus zieht und sich von ihm nach allen Regeln der Kunst verführen lässt. Veilbrook ist jedoch nicht der einzige, der an Charlie interessiert ist. Dunkle Wesen wollen sich in London etablieren und die Macht an sich reißen! Der einzige, der ihnen Einhalt gebieten könnte, ist Veilbrook. Doch dieser ist mit der Verführung seiner aufsässigen Hexe beschäftigt ...


In gewohnt hoher Sprachqualität führt Mona Vara direkt in die Geschichte. Charlie trifft ziemlich zu Anfang des Buches auf Veilbrook, ohne zu ahnen wer er ist. Auch er weiß nicht, wer sie ist, sondern hält sie für eines von Hagas leichten Mädchen und eine Succuba, deren erste Liebesnacht unvergeßlich sein soll - eine folgenreiche Verwechslung, da er sie zu mieten gedenkt. Das hört sich haarsträubend an, ist jedoch glaubwürdig und durchdacht ausgearbeitet.
Dadurch, dass Charlie sich bei Veilbrook aufhält, gerät sie ins Visier gefährlicher Mächte, die ihren Bruder bereits in ihren Fängen haben ...

Besonders gefällt mir, dass Charlie, obwohl noch unerfahren und teilweise naiv, keine schwache Frau ist. Sie weiß was sie will. Auch Veilbrook ist facettenreich.
Ihre Tante und die anderen Bewohner des Bordells sind keineswegs blasse Nebenfiguren, sondern jede für sich sehr interessant ...
Auch die expliziten Sexszenen sind wieder sehr gelungen.

Mona Vara überrascht durch ihren Einfallsreichtum und das hohe Niveau ihrer Sprache und Charakterausarbeitung. Ein Roman, mit dem man nichts falsch machen kann, egal ob man eher Erotikromane oder Paranormal Romance-Leser ist.
Uneingeschränkt empfehlenswert.

Sonntag, 3. November 2013

Interview mit Ferdinand von Stade vom 24.11.12

Im Erotikbereich ist Herr von Stade ein etablierter Autor, der nach nicht einmal drei Jahren bereits auf eine lange Reihe von derzeit sechzehn erhältlichen E-Book-Veröffentlichungen zurückblicken kann. Eigentlich wären es siebzehn, doch „Die Vergewaltigerin“ ist jetzt in „Gabrieles Lippen“ enthalten.
Alle davon erschienen im Club der Sinne, wo er einer der profiliertesten Hausautoren geworden ist, der mit seinen phantastischen, zeitgenössischen und historischen Geschichten ein umfangreiches Repertoire besitzt.


Bekannt ist er für seine gewagten Themen. So schrieb er in „Lady Apache“ von den Erlebnissen einer Frau, die, zum Überleben gezwungen, zur Ausnahme-Revolverheldin wird. Von den Feinden gefürchtet und den braven Bürgern gehasst, geht sie ihren Weg mit dem, was sie unter ihrem Mantel trägt – nichts.
Oder in „Die Lehrjahre eines Lüstlings“ über einen Henkerssohn, der lieber Leiber als Schädel schlichtet. In „Nymphenschoß – lustvoll und grausam“ finden sich phantastische Anklänge, inspiriert durch die Sagenwelt Griechenlands. Eine Nymphe mit Gewalt zu nehmen kostet die Lebenskraft, doch wer sie einmal gesehen hat, kommt nicht mehr von ihr los. Priesterin Thaïs im Tempel der Aphrodite weiß Rat.
Diese ungewöhnlichen, starken Charaktere und Themen machen zusammen mit dem unverwechselbaren bildhaften Schreibstil, dem Humor und der abwechslungsreichen Erotik viel vom Reiz seiner Werke aus.
Für Leser, die das Besondere suchen, sind diese E-Books sprichwörtlich ein ganz heißer Tipp.

Aktuell erschienen ist „Sei unkeusch!“. Der Titel ist Programm, denn es geht um eine lustvolle Hexe und Zigeunerin, die sich als Beauftragte der Inquisition ausgibt und sogar die Nonnen an ihrer empfindlichsten Stelle packt – ihrem verdrängten unkeuschen Verlangen.



DAS INTERVIEW:

LAYLAH: Lieber Herr von Stade, vielen Dank, dass Sie sich zu einem Interview bereit erklärt haben. Das ist eine Ehre für meinen Bücherblog.

VON STADE: Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Erotische Literatur geht oft in belanglosen fuckations unter. Da als interviewwürdig wahrgenommen zu werden, ist nicht selbstverständlich.

LAYLAH: Seit wann schreiben Sie Erotik und wie sind Sie dazu gekommen?

VON STADE: Seit 2007. Angefangen hat dies mit einem (nichterotischen) umfangreichen Roman, den ich unter Pseudonym herausgebracht habe. Um in der Entwicklung des Protagonistenpärchens glaubwürdig zu sein, waren einige erotisch angehauchte Szenen unumgänglich. Die sexuellen Spannungen, die sich zwischen Menschen ergeben können, gehören genauso zu unserem natürlichen Menschsein, wie Hunger oder Durst; oder die Lust auf das Lieblingseis. Vor allem wird es zur reizvollen literarischen Herausforderung, weil viele Menschlichkeiten eine Rolle spielen: Vertrauen, fallen lassen, Schmerz, Demütigung, Versöhnung, Spiel, Liebe, Begehren, Abenteuerlust, Mut, Selbstaufgabe, Kontrollverlust. Diese variantenreich in einen spannenden oder überraschenden Kontext zu stellen ist eine Lust, der ich mich gern hingebe.

LAYLAH: Im Club der Sinne erschienen Ihre ersten sechs Werke 2010, was auf große Begeisterung des Verlags für Ihre Werke schließen lässt. Welches davon haben Sie als erstes geschrieben? 

VON STADE: Für das große Interesse des Verlags ‚Club der Sinne’ bin ich tatsächlich sehr dankbar. In meiner Schublade, heute Festplatte ;-), lagen eine ganze Reihe Kurzgeschichten oder kleiner Romane. Scheinbar ist mein Schreibstil der direkten, unverblümten Beschreibung, eingebettet in eine ungewöhnliche Handlung, auf Gegenliebe gestoßen. Meine erste CdS-Veröffentlichung ‚maßlos mollig’ wurde durch den harmlosen Satz einer korpulenten Frau ausgelöst: ‚Männer wollen nur mit den Dünnen ausgehen, aber die Dicken ficken’. Das klingt demütigend. Warum sollte dann nicht eine solche gedemütigte Over-Size-Lady den Spieß umdrehen und ihre Vorteile ausspielen? Gefolgt von ‚der Vergewaltigerin’. Eine schattenhafte Frau im Ninja-Gewand lauert ausgewählten Männern auf. Dahinter steht ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell. Es sind also Charaktere mit ausgewiesen individuellen Zügen, die mich reizen.


LAYLAH: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Club der Sinne?

VON STADE: Außergewöhnlich gut. Ich habe schon mit einer ganzen Reihe von Verlagen gearbeitet. Frau Graßmann, die Geschäftsführerin, ist sehr engagiert und professionell. Aber trotz allem sieht sie sich die Manuskripte sehr genau an, die sie ihren Kunden anbieten möchte. Da kommt nichts durch, was sie nicht vertreten kann. Sie hat ein Gefühl für Dramaturgie und vergisst auch bei den heißesten Szenen nicht auf den Dativ zu achten. Es wurde auch schon ein Manuskript von mir abgelehnt. Da gibt es bei Frau Graßmann keinen ‚Stammautor-Bonus’. Für mich ist das ein Attribut von Qualität.

LAYLAH: Haben Sie mehr männliche oder weibliche Leser oder hält sich das die Waage?

Diese Frage und jene, warum auch viele Frauen seine Werke lesen, beantwortet Herrn von Stades private Lektorin hier

LAYLAH: Sie sind bekannt für ihre brisanten, gewagten Themen. Haben Sie keine Angst, dass sich so mancher Politiker in „Berliner Masturbation“ wiedererkennen wird?

VON STADE: Diese Geschichte ist noch im Entwicklungsmodus. Das heißt, der Titel ist ein sog. Arbeitstitel. Von mir aus könnte der auch bleiben. Er ist kurz, prägnant und vor allem provokant. Politiker könnten sich wiedererkennen, auch wenn ich keine Speziellen verarbeitet habe, sondern eher Typen. Außerdem ist die ‚C-Partei’ offenkundig frei erfunden, oder? Der Politiker, der sich dort wiedererkennt, sollte sich an die eigene Nase fassen und überlegen, wie käuflich er ist. Zumindest wäre er dann ein Mensch mit Trieben und Ängsten. Das hieße, er hätte den Bezug zur allgemeinen Bevölkerung noch nicht verloren.


LAYLAH: Besonders erfolgreich ist Ihr Titel „Die keltische Sklavin“. Man merkt deutlich, dass dafür intensive historische Recherchen erfolgten. Ein besonderes Highlight ist Nero, der in der Story seinen Auftritt hat. Wie kamen Sie darauf, ausgerechnet diesen historischen Zeitrahmen zu wählen?

VON STADE: Weil es reizvoll ist über eine Zeit zu schreiben, in der aufgrund der Größe Roms das Ringen um Macht mit Intrigen und List vollzogen wurde. Warum sollte ich mir die Mühe machen den historischen Kontext nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Die reale Welt ist manchmal so fantastisch, wie man sie sich kaum ausdenken kann. Der Rahmen war bereits seit 20 Jahrhunderten fertig. Ich musste nur noch meine Protagonisten platzieren. 

Ich denke, dass ‚die keltische Sklavin’ deswegen gern gelesen wird, weil gleich mehrere Spannungspunkte vorhanden sind. Eine Sklavin ist ausgeliefert, kann gezwungen werden und der Besitzer muss keine Rücksicht nehmen. Die Kelten aber waren für ihr wildes und freiheitsliebendes Wesen bekannt. Lässt sich eine Keltin als Sklavin benutzen? Ailheann, die Hauptfigur, wäre zu schlau, um diese Frage mit ‚ja’ oder ‚nein’ zu beantworten.

LAYLAH: Wie kommen Sie auf diese außergewöhnlichen Ideen?

VON STADE: Sie fliegen mir zu. Da lese ich in der Zeitung eine kleine Statistik über Studentinnen und Studenten, die ihr Einkommen mit Prostitution aufbessern. Deren Zahl steigt. Sofort strickt sich in meinem Kopf ein Plot. Es entsteht „Studentin, jung, käuflich“; derzeit noch ein Manuskript. Die Handlung, das ist mir wichtig, darf nicht beliebig sein. Deshalb sind die Szenen, denen sich die Protagonistin zwar freiwillig stellt, trotzdem völlig überraschend und ungewöhnlich für sie.

Kennen Sie eigentlich die erotische Variante des Schachspiels? Ausgelöst durch das Foto eines Schachbretts als Bodypainting recherchierte ich über Stripchess. Da gibt es sogar ein Regelwerk dazu. Schnell war die Handlung im Kopf fertig und musste nur noch niedergeschrieben werden. Beatrice, Studentin mit chronischem Geldmangel, soll beim Partyservice für eine Schachkunst-Ausstellung aushelfen. Überrascht muss sie feststellen, dass sie keine Schürze bekommt, sondern ihr ein Schachbrettmuster auf den nackten Bauch gemalt wird.

Wie findig viele treukatholischen Länder sind, wenn es darum geht, Jungfrauen zu verführen, ohne die Jungfräulichkeit zu gefährden, fand ich so reizvoll, dass das Thema gleich in zwei Kurzgeschichten verarbeitet wurde. „Final Exit“ – eine erotische, aber nicht minder lebensgefährliche Europareise und „Die geölte Jungfrau“ – was ein durchreisender Händler im Mittelalter mit Begeisterung an einer jungen Nonne ausprobierte. Doch dann kam sie zu oft.

Manchmal braucht es keine auslösende Idee. Ich wollte nur einmal ein fiktives Interview schreiben. Doch die Lady in „Lady Maskulina“ besitzt ein erotisches Geheimnis, dass jedes professionelle Gespräch scheitern lassen muss. 

Auf diese Weise könnte ich noch viele Beispiele bringen. Mich gelüstete nach einem Krimi und ich sehe ein bondage-Foto. *Schnipp* Eine Kommissarin kann sich dem Reiz der verschnürten „Opfer“ nicht entziehen. Hatte ich eigentlich schon den Roman „Bück dich, Chefin!“ erwähnt? Da reichte mir letztlich das Bild einer adretten, aber gnadenlosen Personalchefin eines Frankfurter Bankenhauses.


LAYLAH: Haben Sie besondere Schreibrituale?

VON STADE: Mindestens eine Stunde oder mehr Zeit. Sonst lohnt sich das Sortieren der Gedanken nicht. Aber ich habe keine Lieblingssocken oder spärlich gekleidete Musen, die mir gegenüber an Longdrinks nippen, wenn Sie das meinen.

LAYLAH: Worauf legen Sie selbst besonders Wert, wenn Sie erotische Geschichten lesen oder schreiben?

VON STADE: Handlung, Spannung, Überraschung. Um es mit einem Beispiel zu sagen: Einen Menschen kann man auf mehr als drei Arten lieben. So auch auf Kreta, auf der gefesselten Ex, mit Trotz oder aus Versehen. Es passiert also immer … mehr. Außerdem ist mir wichtig, dass kein Charakter eine ausschließliche Opferrolle abonniert hat. 

LAYLAH: Haben Sie Lieblingsautoren? Welche wären das?

VON STADE: Sie werden lachen. Mir gefällt die melodische Rhythmik von Wilhelm Busch, die Weisheit von Goethes Mephisto, aber auch die derbe Sprache Henry Millers und die bedeutungsschweren Sätze Franz Kafkas; ich genieße ebenso Justine Morgans spannende Erotik und Michael Mildes epische Thriller. Jetzt einen Einzigen benennen … würde mich überfordern.

LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas mitteilen?

VON STADE: Habe Träume.

Bei einem Krimi wird es immer um Verbrecher und Detektiv gehen. Beim Western um Cowboy und Indianer. Bei der Liebesgeschichte um Verliebte. Natürlich wird es bei einer erotischen Geschichte getrieben.

Wie bei einem guten Krimi soll in der Fantasie vieles erlaubt sein, was im Alltag nicht möglich ist. Der Mörder mordet im Krimi, der Untote zerfleischt in der Horrorstory die Jungfrau und der unglücklich Verliebte springt im Drama von der Brücke. Das heißt nicht, dass wir das im richtigen Leben nachmachen müssen. 

Deshalb: Habe Träume.

LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas über sich verraten, was diese noch nicht wissen?

VON STADE:
Vita: 
Rumstreunen, Lernen, Verlieben, Abitur, Bundeswehr, ungeheuer verliebt, Studium, schon etwas länger verliebt, mit gelegentlichen Tendenzen zum einschlafen, Abschluss des Studiums, einsamer Junggeselle, erster Job, lebenslustiger Junggeselle, zweiter Job, leidenschaftlicher Junggeselle, dann kam die Richtige und lehrte mich die Tigermondschaukel. Man könnte sagen ich sei nun äußerlich seriös, gehe trotz Erotikliteratur einer geregelten Tätigkeit nach und weiß, dass mir nichts Menschliches fremd ist.

LAYLAH: Vielen Dank für das sehr interessante, aussagekräftige Interview. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Werken und hoffe auf zahlreiche weitere Veröffentlichungen.


Ich empfehle allen interessierten Lesern, sich Herrn von Stades Website anzusehen, wo es nicht nur Informationen über seine bereits veröffentlichten Werke gibt, sondern auch über einige Manuskripte in der Planungsphase wie etwa „Studentin, jung, käuflich“. Außerdem findet sich in seinem „erotic mini“ immer eine augenzwinkernde Betrachtung der erotischen Welt.

Heiß, heißer, von Stade: Ferdinand von Stade - erotische Literatur

Link zum Verlag: Club der Sinne

Nachstehend eine Liste mit den derzeit erhältlichen Werken nach Erscheinungsdatum:

2007 Profession Chefin – Ambition: Dienerin (print: jetzt Bück dich, Chefin)
2008 Haiku-Gedicht-Anthologie (print)

E-Books:
05.12.2009 Maßlos mollig
01.07.2010 Die Vergewaltigerin (jetzt in: Gabrieles Lippen)
05.07.2010 Venusschlund
07.07.2010 Lady Maskulina
09.08.2010 Lehrjahre eines Lüstlings
20.09.2010 Bück dich, Chefin!
18.12.2010 Wintertraum (nur Weihnachten 2010 als freeebook)
08.03 2011 Vollmondvögeln
02.06.2011 In Fesseln
23.08.2011 Lady Apache
13.09.2011 Die Lolita-Falle
24.11.2011 Nymphenschoß – lustvoll und grausam
09.01.2012 Ich bin keine Hure
24.02.2012 Die keltische Sklavin
14.05.2012 Die geölte Jungfrau
15.05.2012 Gabrieles Lippen
02.10.2012 Unterwerfung des Harems
08.11.2012 Sei unkeusch!
Nachtrag:
22.01.13     Lobbyluder
10.02.13     Studentin - jung und käuflich