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Sonntag, 1. Dezember 2013

E-Books vs. richtige Bücher?

Immer wieder begegnet man Leuten, die Papierbücher im Gegensatz zu E-Books als "richtige Bücher" bezeichnen. Manche gehen sogar so weit, dass sie E-Books deshalb als wertlos ansehen. Warum das so ist, verstehe ich nicht ganz.
Ich besitze seit mehreren Jahren E-Book Reader: den Kindle und den Trekstor. Letzteren verwende ich selten, da er ein klein wenig unschärfer ist als der Kindle und das Laden etwas länger dauert. Außerdem erwerbe ich meine E-Books bei Beam, Amazon und Smashwords, sodass ich eigentlich keinen ePub-Reader brauche.

Amazon als Vorreiter

Ich verstehe die Angst vor einem Amazon-Monopol.
Deren Rezensionslöschaktion zeigte, dass sie die Kundendaten sammeln und auf eine Weise verknüpfen und auswerten, die mit dem deutschen Datenschutzgesetz nicht unbedingt konform ist. Besonders vertrauenswürdig erscheint das jedenfalls nicht. Auch wurde gegen das Trollproblem nichts unternommen, von dem mir einige Autoren berichtet haben und was ich ja selbst schon erkannt habe.
Aber die E-Book-Reader und damit zahlreiche Vorteile für mich als Leserin wären damit noch bei weitem nicht so technisch ausgereift und verbreitet heutzutage, wenn Amazon nicht den Vorreiter gemacht hatte.

Von den E-Book-Readern selbst abgeschreckte Leser

Ich kenne einige Leute, die sich einen Reader gekauft haben, damit nicht zurechtgekommen sind, weil sie den Download und das Lesen als nicht bequem empfunden haben. Darunter befanden sich keine Kindle-Kunden. Einige Leser werden also von schlechten Readern verprellt. Diese greifen dann auf "richtige Bücher" aus Papier zurück.

Ein Buch muss man anfassen und riechen können!

Dann gibt es noch die Gruppe, die meint, ein Buch müsse man anfassen können, daran schnuppern und es ins Regal stellen können.

Muss man das wirklich?

Hm ... also ich persönlich finde nicht, dass ich ein Buch anfassen können muss. Ein 500-Seiten-Buch liest sich ganz eindeutig auf dem Reader besser. Zudem kann man es einhändig umblättern. In die Handtasche passt der Reader auch eindeutig besser.
Auch dran schnuppern muss ich nicht unbedingt. Manchen meiner alten Bücher, die ich gebraucht erworben habe, verströmen schon einen leichten Modergeruch. Der Geruch von Papier und Druckerschwärze erhöht den Lesegenuss nicht wirklich. Ein schlechtes Buch bleibt dadurch schlecht, bei einem guten merke ich gar nicht, in welchem Format ich das lese, so gefesselt bin ich von der Geschichte. Außerdem schnuppere ich lieber an einem guten Essen oder an meinem Mann ...
Ich brauche auch keine Regalfüller. Meine Regale brechen schon seit Jahren vor lauter Büchern auseinander. Ehrlich, ich bevorzuge E-Books, wo ich nur kann.
Auch sind sie sehr augenfreundlich. Gerade wenn man schlecht sieht, wird man es sehr zu schätzen wissen, die Schriftgröße nach dem eigenen Bedarf anpassen zu können.

Ist nur ein Papierbuch ein "richtiges Buch"?

Ich würde sagen, der Inhalt und nur dieser ist das Buch. Kaufen Sie sich ein Blankbook. Ist das ein Buch? Irgendwie schon, es hat viele Seiten, ist gebunden und hat im Idealfall sogar noch ein schönes Bild vorne drauf. Aber wenn man es aufschlägt, sieht man einzig leere Seiten.
Ist so ein "richtiges" Blankbook, das nichts zum Lesen bietet, also ein richtiges Buch im Gegensatz zu einem E-Book mit verdammt viel Inhalt?

Ein Papierbuch ist aus toten Bäumen, sonst nichts.
Derzeit lohnen sich E-Book-Reader nur für Leute, die mehr als der Durchschnitt lesen. Für mich persönlich ist er unverzichtbar geworden.

Lese ich derzeit noch Papierbücher?

Papierbücher lese ich nur noch auf dem Spielplatz, wo man sie auch mal schnell weglegen kann. Einen Reader würde ich dort nicht so einfach hinlegen. Ratgeber und Fachbücher bevorzuge ich nach wie vor im Papierformat, da man dort komfortabler Lesezeichen setzen und gewisse Textstellen finden kann.
Alle Bücher, die man von vorne nach hinten durchliest, gibt es bei mir ausschließlich digital. Erstens sind sie wesentlich schneller verfügbar, meistens deutlich günstiger und außerdem sparen sie Platz. Langfristig gesehen sind sie trotz des Stromverbrauchs die eindeutig umweltfreundlichere Lösung, insbesondere für Vielleser.

Papierbücher sind nicht umweltfreundlich, oft werden Bücher eingestampft

Die Großauflagen im Printbuchbereich verbrauchen Unmengen an Strom, Druckerschwärze, und Papier. Bei der Papierherstellung wird sehr viel Wasser und eine Reihe von Chemiekalien eingesetzt. Wenn eine Auflage nicht innerhalb einer bestimmten Zeit verkauft wird, lassen die Verlage die Papierbücher einstampfen, um Lagerhaltungskosten zu sparen. Die enden dann nicht selten als Toilettenpapier. Dazu haben die zunehmende Schnelllebigkeit, kürzere Regalzeiten von Büchern in den Buchhandlungen und das Just-in-Time-Verfahren gewiss ihren Teil dazu beigetragen.

Das bedeutet, dass ich Belletristik künftig fast nur noch im E-Book-Format erwerben werde, da für mich persönlich die Vorteile die Nachteile bei Weitem überwiegen.

Mittwoch, 6. November 2013

Michael Milde - Das Postscriptum Gottes

Die Story beginnt bereits rasant: Eine junge Frau wird erpresst. Kein Vorgeplänkel, keine langen Einleitungen, Michael Milde beherrscht es, spannend zu schreiben und diese Spannung auch durch zahlreiche Wendungen aufrecht zu erhalten.

Hauptperson ist der Kunstreporter, Frauenheld und Lebemann Thomas Heinrich Wenninhaus, von seinen Bekannten und Freunden THW genannt. Durch den Humor und dass dieser sich nicht immer so ernst nimmt, ist er eine sympathische Person.
Ihm fällt ein altes Buch in die Hände. Das Tagebuch eines Kosaken Offiziers aus dem 19. Jahrhundert, welches der Schlüssel zu einem gewaltigen Mysterium ist.
Ein Mord geschieht und er ist der Hauptverdächtige! In größere Schwierigkeiten kann man nicht kommen. So ziemlich jeder, von Ganoven bis zur Polizei ist plötzlich hinter THW her, der alles stehen und liegen lassen muss, um zu fliehen, will er seinen Hals retten.
Durch die halbe Welt führt seine abenteuerliche Reise: Paris, Carcassone, Bamberg, das ich gut kenne, und sogar bis zum Himalaya!
Die Landschaftsbeschreibungen sind treffend, ohne überflüssigen Schnickschnack.
Dabei verliebt er sich in Isabella, die ihm ein Rätsel ist. Warum interessiert sie sich so für das alte Tagebuch? Das kann doch kein Zufall sein?
Abenteuer, Gefahr, Spannung, Nervenkitzel, Liebe und Humor in einer unwiderstehlichen Mischung! Absolut empfehlenswert für jeden Leser von Thrillern und Spannungsromanen

Sonntag, 3. November 2013

Interview mit Ferdinand von Stade vom 24.11.12

Im Erotikbereich ist Herr von Stade ein etablierter Autor, der nach nicht einmal drei Jahren bereits auf eine lange Reihe von derzeit sechzehn erhältlichen E-Book-Veröffentlichungen zurückblicken kann. Eigentlich wären es siebzehn, doch „Die Vergewaltigerin“ ist jetzt in „Gabrieles Lippen“ enthalten.
Alle davon erschienen im Club der Sinne, wo er einer der profiliertesten Hausautoren geworden ist, der mit seinen phantastischen, zeitgenössischen und historischen Geschichten ein umfangreiches Repertoire besitzt.


Bekannt ist er für seine gewagten Themen. So schrieb er in „Lady Apache“ von den Erlebnissen einer Frau, die, zum Überleben gezwungen, zur Ausnahme-Revolverheldin wird. Von den Feinden gefürchtet und den braven Bürgern gehasst, geht sie ihren Weg mit dem, was sie unter ihrem Mantel trägt – nichts.
Oder in „Die Lehrjahre eines Lüstlings“ über einen Henkerssohn, der lieber Leiber als Schädel schlichtet. In „Nymphenschoß – lustvoll und grausam“ finden sich phantastische Anklänge, inspiriert durch die Sagenwelt Griechenlands. Eine Nymphe mit Gewalt zu nehmen kostet die Lebenskraft, doch wer sie einmal gesehen hat, kommt nicht mehr von ihr los. Priesterin Thaïs im Tempel der Aphrodite weiß Rat.
Diese ungewöhnlichen, starken Charaktere und Themen machen zusammen mit dem unverwechselbaren bildhaften Schreibstil, dem Humor und der abwechslungsreichen Erotik viel vom Reiz seiner Werke aus.
Für Leser, die das Besondere suchen, sind diese E-Books sprichwörtlich ein ganz heißer Tipp.

Aktuell erschienen ist „Sei unkeusch!“. Der Titel ist Programm, denn es geht um eine lustvolle Hexe und Zigeunerin, die sich als Beauftragte der Inquisition ausgibt und sogar die Nonnen an ihrer empfindlichsten Stelle packt – ihrem verdrängten unkeuschen Verlangen.



DAS INTERVIEW:

LAYLAH: Lieber Herr von Stade, vielen Dank, dass Sie sich zu einem Interview bereit erklärt haben. Das ist eine Ehre für meinen Bücherblog.

VON STADE: Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Erotische Literatur geht oft in belanglosen fuckations unter. Da als interviewwürdig wahrgenommen zu werden, ist nicht selbstverständlich.

LAYLAH: Seit wann schreiben Sie Erotik und wie sind Sie dazu gekommen?

VON STADE: Seit 2007. Angefangen hat dies mit einem (nichterotischen) umfangreichen Roman, den ich unter Pseudonym herausgebracht habe. Um in der Entwicklung des Protagonistenpärchens glaubwürdig zu sein, waren einige erotisch angehauchte Szenen unumgänglich. Die sexuellen Spannungen, die sich zwischen Menschen ergeben können, gehören genauso zu unserem natürlichen Menschsein, wie Hunger oder Durst; oder die Lust auf das Lieblingseis. Vor allem wird es zur reizvollen literarischen Herausforderung, weil viele Menschlichkeiten eine Rolle spielen: Vertrauen, fallen lassen, Schmerz, Demütigung, Versöhnung, Spiel, Liebe, Begehren, Abenteuerlust, Mut, Selbstaufgabe, Kontrollverlust. Diese variantenreich in einen spannenden oder überraschenden Kontext zu stellen ist eine Lust, der ich mich gern hingebe.

LAYLAH: Im Club der Sinne erschienen Ihre ersten sechs Werke 2010, was auf große Begeisterung des Verlags für Ihre Werke schließen lässt. Welches davon haben Sie als erstes geschrieben? 

VON STADE: Für das große Interesse des Verlags ‚Club der Sinne’ bin ich tatsächlich sehr dankbar. In meiner Schublade, heute Festplatte ;-), lagen eine ganze Reihe Kurzgeschichten oder kleiner Romane. Scheinbar ist mein Schreibstil der direkten, unverblümten Beschreibung, eingebettet in eine ungewöhnliche Handlung, auf Gegenliebe gestoßen. Meine erste CdS-Veröffentlichung ‚maßlos mollig’ wurde durch den harmlosen Satz einer korpulenten Frau ausgelöst: ‚Männer wollen nur mit den Dünnen ausgehen, aber die Dicken ficken’. Das klingt demütigend. Warum sollte dann nicht eine solche gedemütigte Over-Size-Lady den Spieß umdrehen und ihre Vorteile ausspielen? Gefolgt von ‚der Vergewaltigerin’. Eine schattenhafte Frau im Ninja-Gewand lauert ausgewählten Männern auf. Dahinter steht ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell. Es sind also Charaktere mit ausgewiesen individuellen Zügen, die mich reizen.


LAYLAH: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Club der Sinne?

VON STADE: Außergewöhnlich gut. Ich habe schon mit einer ganzen Reihe von Verlagen gearbeitet. Frau Graßmann, die Geschäftsführerin, ist sehr engagiert und professionell. Aber trotz allem sieht sie sich die Manuskripte sehr genau an, die sie ihren Kunden anbieten möchte. Da kommt nichts durch, was sie nicht vertreten kann. Sie hat ein Gefühl für Dramaturgie und vergisst auch bei den heißesten Szenen nicht auf den Dativ zu achten. Es wurde auch schon ein Manuskript von mir abgelehnt. Da gibt es bei Frau Graßmann keinen ‚Stammautor-Bonus’. Für mich ist das ein Attribut von Qualität.

LAYLAH: Haben Sie mehr männliche oder weibliche Leser oder hält sich das die Waage?

Diese Frage und jene, warum auch viele Frauen seine Werke lesen, beantwortet Herrn von Stades private Lektorin hier

LAYLAH: Sie sind bekannt für ihre brisanten, gewagten Themen. Haben Sie keine Angst, dass sich so mancher Politiker in „Berliner Masturbation“ wiedererkennen wird?

VON STADE: Diese Geschichte ist noch im Entwicklungsmodus. Das heißt, der Titel ist ein sog. Arbeitstitel. Von mir aus könnte der auch bleiben. Er ist kurz, prägnant und vor allem provokant. Politiker könnten sich wiedererkennen, auch wenn ich keine Speziellen verarbeitet habe, sondern eher Typen. Außerdem ist die ‚C-Partei’ offenkundig frei erfunden, oder? Der Politiker, der sich dort wiedererkennt, sollte sich an die eigene Nase fassen und überlegen, wie käuflich er ist. Zumindest wäre er dann ein Mensch mit Trieben und Ängsten. Das hieße, er hätte den Bezug zur allgemeinen Bevölkerung noch nicht verloren.


LAYLAH: Besonders erfolgreich ist Ihr Titel „Die keltische Sklavin“. Man merkt deutlich, dass dafür intensive historische Recherchen erfolgten. Ein besonderes Highlight ist Nero, der in der Story seinen Auftritt hat. Wie kamen Sie darauf, ausgerechnet diesen historischen Zeitrahmen zu wählen?

VON STADE: Weil es reizvoll ist über eine Zeit zu schreiben, in der aufgrund der Größe Roms das Ringen um Macht mit Intrigen und List vollzogen wurde. Warum sollte ich mir die Mühe machen den historischen Kontext nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Die reale Welt ist manchmal so fantastisch, wie man sie sich kaum ausdenken kann. Der Rahmen war bereits seit 20 Jahrhunderten fertig. Ich musste nur noch meine Protagonisten platzieren. 

Ich denke, dass ‚die keltische Sklavin’ deswegen gern gelesen wird, weil gleich mehrere Spannungspunkte vorhanden sind. Eine Sklavin ist ausgeliefert, kann gezwungen werden und der Besitzer muss keine Rücksicht nehmen. Die Kelten aber waren für ihr wildes und freiheitsliebendes Wesen bekannt. Lässt sich eine Keltin als Sklavin benutzen? Ailheann, die Hauptfigur, wäre zu schlau, um diese Frage mit ‚ja’ oder ‚nein’ zu beantworten.

LAYLAH: Wie kommen Sie auf diese außergewöhnlichen Ideen?

VON STADE: Sie fliegen mir zu. Da lese ich in der Zeitung eine kleine Statistik über Studentinnen und Studenten, die ihr Einkommen mit Prostitution aufbessern. Deren Zahl steigt. Sofort strickt sich in meinem Kopf ein Plot. Es entsteht „Studentin, jung, käuflich“; derzeit noch ein Manuskript. Die Handlung, das ist mir wichtig, darf nicht beliebig sein. Deshalb sind die Szenen, denen sich die Protagonistin zwar freiwillig stellt, trotzdem völlig überraschend und ungewöhnlich für sie.

Kennen Sie eigentlich die erotische Variante des Schachspiels? Ausgelöst durch das Foto eines Schachbretts als Bodypainting recherchierte ich über Stripchess. Da gibt es sogar ein Regelwerk dazu. Schnell war die Handlung im Kopf fertig und musste nur noch niedergeschrieben werden. Beatrice, Studentin mit chronischem Geldmangel, soll beim Partyservice für eine Schachkunst-Ausstellung aushelfen. Überrascht muss sie feststellen, dass sie keine Schürze bekommt, sondern ihr ein Schachbrettmuster auf den nackten Bauch gemalt wird.

Wie findig viele treukatholischen Länder sind, wenn es darum geht, Jungfrauen zu verführen, ohne die Jungfräulichkeit zu gefährden, fand ich so reizvoll, dass das Thema gleich in zwei Kurzgeschichten verarbeitet wurde. „Final Exit“ – eine erotische, aber nicht minder lebensgefährliche Europareise und „Die geölte Jungfrau“ – was ein durchreisender Händler im Mittelalter mit Begeisterung an einer jungen Nonne ausprobierte. Doch dann kam sie zu oft.

Manchmal braucht es keine auslösende Idee. Ich wollte nur einmal ein fiktives Interview schreiben. Doch die Lady in „Lady Maskulina“ besitzt ein erotisches Geheimnis, dass jedes professionelle Gespräch scheitern lassen muss. 

Auf diese Weise könnte ich noch viele Beispiele bringen. Mich gelüstete nach einem Krimi und ich sehe ein bondage-Foto. *Schnipp* Eine Kommissarin kann sich dem Reiz der verschnürten „Opfer“ nicht entziehen. Hatte ich eigentlich schon den Roman „Bück dich, Chefin!“ erwähnt? Da reichte mir letztlich das Bild einer adretten, aber gnadenlosen Personalchefin eines Frankfurter Bankenhauses.


LAYLAH: Haben Sie besondere Schreibrituale?

VON STADE: Mindestens eine Stunde oder mehr Zeit. Sonst lohnt sich das Sortieren der Gedanken nicht. Aber ich habe keine Lieblingssocken oder spärlich gekleidete Musen, die mir gegenüber an Longdrinks nippen, wenn Sie das meinen.

LAYLAH: Worauf legen Sie selbst besonders Wert, wenn Sie erotische Geschichten lesen oder schreiben?

VON STADE: Handlung, Spannung, Überraschung. Um es mit einem Beispiel zu sagen: Einen Menschen kann man auf mehr als drei Arten lieben. So auch auf Kreta, auf der gefesselten Ex, mit Trotz oder aus Versehen. Es passiert also immer … mehr. Außerdem ist mir wichtig, dass kein Charakter eine ausschließliche Opferrolle abonniert hat. 

LAYLAH: Haben Sie Lieblingsautoren? Welche wären das?

VON STADE: Sie werden lachen. Mir gefällt die melodische Rhythmik von Wilhelm Busch, die Weisheit von Goethes Mephisto, aber auch die derbe Sprache Henry Millers und die bedeutungsschweren Sätze Franz Kafkas; ich genieße ebenso Justine Morgans spannende Erotik und Michael Mildes epische Thriller. Jetzt einen Einzigen benennen … würde mich überfordern.

LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas mitteilen?

VON STADE: Habe Träume.

Bei einem Krimi wird es immer um Verbrecher und Detektiv gehen. Beim Western um Cowboy und Indianer. Bei der Liebesgeschichte um Verliebte. Natürlich wird es bei einer erotischen Geschichte getrieben.

Wie bei einem guten Krimi soll in der Fantasie vieles erlaubt sein, was im Alltag nicht möglich ist. Der Mörder mordet im Krimi, der Untote zerfleischt in der Horrorstory die Jungfrau und der unglücklich Verliebte springt im Drama von der Brücke. Das heißt nicht, dass wir das im richtigen Leben nachmachen müssen. 

Deshalb: Habe Träume.

LAYLAH: Möchten Sie Ihren Lesern etwas über sich verraten, was diese noch nicht wissen?

VON STADE:
Vita: 
Rumstreunen, Lernen, Verlieben, Abitur, Bundeswehr, ungeheuer verliebt, Studium, schon etwas länger verliebt, mit gelegentlichen Tendenzen zum einschlafen, Abschluss des Studiums, einsamer Junggeselle, erster Job, lebenslustiger Junggeselle, zweiter Job, leidenschaftlicher Junggeselle, dann kam die Richtige und lehrte mich die Tigermondschaukel. Man könnte sagen ich sei nun äußerlich seriös, gehe trotz Erotikliteratur einer geregelten Tätigkeit nach und weiß, dass mir nichts Menschliches fremd ist.

LAYLAH: Vielen Dank für das sehr interessante, aussagekräftige Interview. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihren Werken und hoffe auf zahlreiche weitere Veröffentlichungen.


Ich empfehle allen interessierten Lesern, sich Herrn von Stades Website anzusehen, wo es nicht nur Informationen über seine bereits veröffentlichten Werke gibt, sondern auch über einige Manuskripte in der Planungsphase wie etwa „Studentin, jung, käuflich“. Außerdem findet sich in seinem „erotic mini“ immer eine augenzwinkernde Betrachtung der erotischen Welt.

Heiß, heißer, von Stade: Ferdinand von Stade - erotische Literatur

Link zum Verlag: Club der Sinne

Nachstehend eine Liste mit den derzeit erhältlichen Werken nach Erscheinungsdatum:

2007 Profession Chefin – Ambition: Dienerin (print: jetzt Bück dich, Chefin)
2008 Haiku-Gedicht-Anthologie (print)

E-Books:
05.12.2009 Maßlos mollig
01.07.2010 Die Vergewaltigerin (jetzt in: Gabrieles Lippen)
05.07.2010 Venusschlund
07.07.2010 Lady Maskulina
09.08.2010 Lehrjahre eines Lüstlings
20.09.2010 Bück dich, Chefin!
18.12.2010 Wintertraum (nur Weihnachten 2010 als freeebook)
08.03 2011 Vollmondvögeln
02.06.2011 In Fesseln
23.08.2011 Lady Apache
13.09.2011 Die Lolita-Falle
24.11.2011 Nymphenschoß – lustvoll und grausam
09.01.2012 Ich bin keine Hure
24.02.2012 Die keltische Sklavin
14.05.2012 Die geölte Jungfrau
15.05.2012 Gabrieles Lippen
02.10.2012 Unterwerfung des Harems
08.11.2012 Sei unkeusch!
Nachtrag:
22.01.13     Lobbyluder
10.02.13     Studentin - jung und käuflich


Interview mit Lara Sailor vom 25.06.10

Die Erotik-Autorin Lara Sailor hat sich zu einem Interview mit meinem Bücherblog bereit erklärt, worüber ich mich sehr freue.

Laylah: Erzählen Sie uns bitte zuerst ein wenig über sich?

Lara Sailor: So viel gibt es da gar nicht zu erzählen, jedenfalls fällt mir nichts ein, das zu erzählen wert wäre. Ich lebe in einem hübschen kleinen Häuschen, bin 26 Jahre alt, mag Tiere sehr gerne, gehe gerne shoppen, besonders gerne Bücher shoppen, bin aber auch gerne an der frischen Luft.

Laylah: Haben Sie noch andere Interessen neben dem Schreiben? 

Lara Sailor: Ja, sogar sehr viele: Reiten, mich mit Freunden treffen, Spieleabende, Bücher kaufen und lesen, neue Kaffeesorten ausprobieren, überhaupt neue Ideen umzusetzen, ganz egal ob beim Schreiben oder eben im Alltag.

Laylah: Was hat Sie zum Schreiben eines erotischen Romans bewogen? Was war der Auslöser für „Paradies der Lust“?

Lara Sailor: Der Auslöser war die Idee von einer Protagonistin, die als Privatdetektivin einen Kriminalfall löst. Erotik war da noch gar nicht vorgesehen und da es zuerst nur die Idee war, dachte ich an eine Kurzgeschichte, aber noch während ich mir Notizen machte, fiel mir mehr und mehr ein, vor allem fiel mir das Ladys Paradise ein und da wusste ich dann, das wird ein ganzer Roman und auch Erotik wird vorkommen.

Laylah: Lesen Sie bevorzugt erotische Romane oder machen Sie auch Ausflüge in andere Genres? 

Lara Sailor: Alle Genres, bzw. lese ich alles, was mir interessant erscheint. Natürlich sind da auch viele erotische Romane bei, aber auch normale Liebesromane und auch Krimis, Thriller, Fantasy, usw. Zwar überwiegen bei mir die Liebesromane, aber wenn mich ein Buch neugierig macht, dann greife ich auch zu, wenn es keinerlei Liebesgeschichte mit drin hat.

Laylah: Welches Buch lesen Sie im Moment?

Lara Sailor: Samtschwarz von Sharon Page

Laylah: Was macht für Sie einen guten Roman aus? 

Lara Sailor: Figuren, mit denen der Leser gerne mitfiebert, eine fesselnde Story und ein guter Schreibstil.

Laylah: Welches sind Ihre Lieblingsbücher oder –autoren?

Lara Sailor: Da gibt es eine Menge, die ich sehr gerne mag. Sehr gefallen mir die Romane von Sharon Page, dann faszinieren mich die prähistorischen Romane von Jean M. Auel sehr. Diana Gabaldon hat mich mit „Feuer und Stein“ vor einigen Jahren schon sehr begeistert, auch wenn mir die Nachfolgebände dann nicht mehr so gefielen. Terry Pratchetts Werke bringen mir nach wenigen Seiten schon gute Laune. Und ich liebe spannende Thriller, die ich nicht aus der Hand legen kann. Wie die von Robin Cook, Mary Higgins Clark und Karen Rose.

Laylah: Woher nehmen Sie Ihre Inspiration? 

Lara Sailor: Aus allem, was ich so sehe und höre. Aber weniger als Inspiration, eher bringt es mich auf Ideen. Bei Paradies der Lust fiel mir eine entscheidende Wendung in der Geschichte ein, als ich ein Handy klingeln hörte.

Laylah: Wie oft und wie regelmäßig schreiben Sie?

Lara Sailor: Ich versuche täglich zu schreiben, allerdings hängt das, ebenso wie die Länge, davon ab, was ich ansonsten zu erledigen habe. So sind es mal nur zehn Minuten und an anderen Tagen dann mehrere Stunden.

Laylah: Benötigen Sie eine bestimmte Atmosphäre (Musik) zum Schreiben oder haben Sie eine bevorzugte Tageszeit? 

Lara Sailor: Da bin ich ganz flexibel. Bin ich sehr früh munter, werde also sehr früh wach, dann schreibe ich auch schon mal zu einer Zeit, in der es noch gar nicht hell ist. Oder abends spät. Musik habe ich dabei oft an.

Laylah: Wie wichtig ist das Schreiben für Sie?

Lara Sailor: Sehr wichtig, denn es macht mir Spaß, ist eine wunderbare Art, Ideen zu entwickeln, mich zu entspannen. Ich fühle mich gut dabei. Es hat die gleiche Wirkung wie ein entspannendes Schaumbad mit einem guten Buch.

Laylah: Warum schreiben Sie?

Lara Sailor: Weil es mir Spaß macht und gut tut.
Weil ich so viele Ideen habe, die ich einfach aufschreiben muss. Würde ich das nicht, würden sie immer weiter in meinem Kopf herumspuken.
Und auch, weil ich neugierig bin, wie meine Geschichten bei Lesern ankommen.


Laylah: Werden Sie weitere Erotik-Romane schreiben? Ist ein weiteres Werk in Planung? Möchten Sie uns etwas darüber erzählen oder gehören Sie zu den Autorinnen, die nicht darüber reden, bevor der Roman fertig ist? 

Lara Sailor: Ja, natürlich schreibe ich weiter. Und bemühe mich natürlich darum, die Texte auch veröffentlicht zu bekommen. Aber dafür müssen sie erst mal von mir so bearbeitet werden, dass ich sie einreiche.

Laylah: Sind Projekte in anderen Genres geplant? 

Lara Sailor: Da ich besonders bei Kurzgeschichten schon andere Genres ausprobiert habe, könnte ich mir gut vorstellen, auch etwas anderes zu schreiben. Doch im Moment sind meine Ideen eindeutig mehr in den Bereich erotische Texte gehend. Aber auch mit anderen Genre-Elementen.

Laylah: Was möchten Sie Ihren Lesern mitteilen? 

Lara Sailor: Dass ich Ihnen viel Spaß beim Lesen meines Romans wünsche. :)

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben! Viel Erfolg mit „Paradies der Lust“ und Ihren weiteren Büchern!