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Mittwoch, 6. November 2013

Bianca Balcaen - Die Tränen der Lilie

Hinweis:
Es handelt sich um den ersten Teil einer Serie, die meines Wissens derzeit aus drei Teilen besteht. Der dritte Teil ist noch nicht erschienen.

1. Hüter der Gezeiten
2. Seelen aus Eis
3. Die Kristallinsel

REZENSION:

Mit Twilight würde ich den Roman nicht vergleichen. Eher mit Michelle Ravens "Ghostwalker", obwohl letztere, im Gegensatz zu Bianca Balcaen, für Erwachsene schreibt.

Im Roman kommen verschiedene Arten von Gestaltwandlern vor: Adler, weiße und schwarze Pumas, große Eidechsen und Werwölfe.

Zwar sind die Beschreibungen, wie in YA-Romanen üblich, nicht übermäßig blutig, doch die Handlung ansich ist teilweise schon recht gruselig. Es geht ja immerhin ein irrer Mörder oder ein tollwütiges Tier um, das Menschen zerfleischt.

Die Hauptperson Amy ist mit ihren zweiundzwanzig Jahren auch geistig um einiges reifer und komplexer als so manche YA-Heroine. Eigentlich liest sich der Roman wie eine normale Paranormal Romance für Erwachsene, nur eben (leider) ohne Sex. Das einzige Negative, was ich in Bezug auf Amy feststellen kann, ist, dass sie schon überperfekt erscheint. Andererseits ist genau das, ihre reine Seele, ja der Grund, warum sie die Auserwählte ist.

Mich würde interessieren, ob es diese indianische Legende wirklich gibt oder ob sie Fiktion ist. Auf jeden Fall wurde sie sehr komplex und detailreich aufgearbeitet und auf interessante Weise mit der Geschichte verwoben.

Mit dem Ninja-Kampftraining, das Amy von einem der Indianer gelehrt bekommt, habe ich keine Probleme. Wir haben schließlich die Globalisierung. ;-) Stephen K. Hayes etwa ist ein amerikanischer Ninjutsu-Lehrer, der in Japan ausgebildet wurde, und in Amerika unterrichtet. Insofern ist es logisch, dass sich auch der ein oder andere Indianer unter seinen Schülern befindet und dieses Wissen weitergibt.

Ein wenig seltsam erschien mir, dass viele der Indianer blaue (Michael, sein Vater und seine Mutter), graue (die Freundin von Michaels Bruder) oder grüne (Amy, aber die ist ja ein Halbblut) haben. Andererseits dürften die meisten indianischen Ureinwohner sich mittlerweile schon sehr mit den Weißen vermischt haben. So gilt einer ja schon als Mitglied eines Stamms, wenn ein Großelternteil dazu gehörte.

Die Beziehung zwischen Amy und Michael ist anfangs recht kühl, teilweise feindselig von seiner Seite aus. Warum das so ist, wird hinreichend erklärt. Aufgrund seines schlechten Gewissens erscheint er auch nicht übermäßig arrogant.
Auch wie Amy und Michael sich schrittweise geistig, seelisch und körperlich näherkommen, ist gut und nachvollziehbar aufgearbeitet. Schließlich war sie wegen der Träume, die sie von Michael hatte und dem Wissen, dass er der einzig Richtige ist, jungfräulich geblieben und er war ihr somit schon vertraut seit sie vierzehn ist. Sonst wäre mir das mit der Jungfräulichkeit mit zweiundzwanzig in der heutigen Zeit suspekt vorkommen. Andererseits verhält sich eine zweiundzwanzigjährige Jungfrau auch anders und weniger unsicher als eine entsprechende Sechzehnjährige. Insoweit war das einleuchtend.

Den Landschaftsbeschreibungen merkt man die Liebe zum Detail an. Es werden Namen spezieller dort wachsender Pflanzen genannt. Auch muss die Autorin für die Daten zu Amys Medizinstudium einige Recherchearbeit auf sich genommen haben, da sie mit Fachwissen brilliert, das gut in die Geschichte eingewoben wurde. Auch in der Pflanzenheilkunde kennt sie sich aus.

Fünf Sterne für dieses grandiose Debüt!

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter.

ÜBER DIE AUTORIN:

Bianca Balcaen wurde 1963 in Norddeutschland geboren, lebt aber schon seit vielen Jahren in Alicante, Spanien.

Mehr über die Autorin und ihre Werke auf ihrer Website: http://biancabalcaen.me/