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Freitag, 25. April 2014

Vorübergehend geschlossen

In meinem Leben geht es derzeit rund. Es gibt viel zu tun und das wohl für einige Zeit, sodass einiges auf der Strecke bleiben muss, unter anderem dieses Blog.

Donnerstag, 24. April 2014

Laura Lay - Das Geheimnis der Flamingofrau

Bei vorliegendem Werk handelt es sich nicht um Erotik von der Stange, sondern eine eigenwillige Mischung, was bereits das Cover deutlich macht.



Als eine geheimnisvolle dominante Frau namens Tania von Rosenfels mit ihrer scheinbar scheuen Gefährtin in ein Haus am Ortsrand von Hainburg zieht, ist es um die Ruhe dort geschehen. 
Sofort machen vielfältige Gerüchte über sie die Runde, die die Doppelmoral unserer Gesellschaft aufzeigen. Doch skizzieren sie die wirkliche Tania? Wohl kaum.
Der arme Schriftsteller Leon wird nur scheinbar das Werkzeug ihres Willens. Von Erpressung würde ich nicht reden, denn man hat im Leben immer die Wahl, selbst wenn man sie nicht treffen möchte. Wer nicht selbst entscheidet, verleiht anderen die Macht, über sich zu entscheiden.
Tania gibt ihm die Richtung vor und lässt ihm im Grunde viel Freiraum. Sie wird wirklich zum leeren Gefäß seiner Projektionen und gibt ihm weitere solche Gefäße. So führt er sich selbst eher, als dass sie ihn zu jener Frau bringt, die nicht sein Typ ist. Einer Kindfrau, die keineswegs so jung ist.
Die Autorin baut auch hier wieder ein Netz von Symbolen auf und spielt gleichzeitig mit Gegensätzen, aber auch mit dem Raum dazwischen, sowie Projektionen im Sinne von Carl Gustav Jung. So etwas dürfte man in den meisten Werken der Erotik vergeblich suchen.
Eine schwarzhaarige Frau wird blond, der Name Tania bedeutet "Establisher", Einführer auf Deutsch, was hier gewiss eine Doppelbedeutung bekommt. Auch in ihrem Nachnamen spiegelt sich das wider und dem Verhalten ihrer Gefährtin. Auch ist Flamingofarben wohl kein Zufall und das nicht nur, weil es zwischen rosa und orange liegt, sondern auch wegen seiner ungewöhnlichen Herkunft.
Ebenso ist die Erotik anders, als man sie von den meisten üblichen Werken kennt. Sprachlich ist diese Erzählung auf hohem Niveau. Wer sich darauf einlassen kann, der findet hier eine wahre Perle.

Samstag, 19. April 2014

Amazon-Bashing

Es geht um diesen Artikel, der von Bild.de neutral geschrieben wurde:

Selbst gegen die Maßnahme von Jeff Bezos, seinen Mitarbeitern 5,000 Dollar zu zahlen, damit sie kündigen können, wenn sie dies wollen und nicht allein aus finanziellen Gründen bei einer Firma bleiben, wo sie nicht sein möchten, wird gewettert.

So langsam begreife ich es nicht mehr, warum derart auf Amazon rumgehackt wird. Klar, sie hatten eine Zeitarbeitsfirma beauftragt, die wiederum ihre Leute schlecht bezahlt hat. Aber deren Vertrag wurde bereits gekündigt.
Normalerweise weiß die Entleiherfirma nicht, welchen Stundenlohn die Zeitarbeitsfirma ihren Leuten bezahlt. Das steht ja wohl kaum in den Angeboten. Es gab da über Jahre hinweg immer noch einige schwarze Schafe. Mit dem Mindestlohn dürfte sich das jetzt zumindest in finanzieller Hinsicht gebessert haben. Da sollte man sich eher fragen, wo die ganze Zeit über die Gewerkschaft war und was die eigentlich getrieben hat.

Sind EUR 9,65 bis EUR 11,12 für UNGELERNTE Arbeiter wirklich ein derart niedriger Einstiegslohn?

Das Amazon-Bashing hat Propaganda-Status erreicht.
Wer profitiert am meisten davon? Wird es gar gesteuert? Diese Fragen drängen sich mir seit Längerem stark auf.

Läuft bei der Konkurrenz alles, wie es soll? Warum wurde das nicht überprüft?

Donnerstag, 17. April 2014

Marc Prescher: Engel des Todes

Eigentlich ist das nicht mein Genre und die über Gratisaktionen erworbenen Bücher liest man meistens ohnehin eher selten ... Ich hatte gar nicht erwartet, dass mich das Buch derart fesseln würde.

Erstmal: Der Autor kann schreiben. Grammatik, Rechtschreibung und Creative Writing sind zwei verschiedene Paar Schuhe, falls das noch nicht bekannt sein sollte.

Hierbei handelt es sich nicht nur um einen platten Horrorroman oder Thriller. Ganz nebenbei werden Themen wie die oberflächliche, auf Äußerlichkeiten und schnelllebigem Vergnügen bedachte Gesellschaft ohne Werte und Moral, die bigotte, pseudo-heile Welt, in der viele ihr Leben passiv vor dem Fernseher verbringen (offenbar wurde er als Kind auch mit Schwarzwaldklinik, Volksmusik & Co. gefoltert) und Gewalt gegen Kinder. Seine Mutter verbirgt ihren Sadismus geschickt hinter einer pseudo-religiösen Fassade und einer unangebracht harten Erziehung zum "ganzen Mann". Eine Gesellschaft mit einem verzerrten Männlichkeitsbild, in der Männer selbst als kleine Kinder keine Schwäche oder Gefühle zeigen dürfen.
Der Autor verwendet einige Symbole, eine Puppe für die verzweifelte Sehnsucht nach Nähe und Liebe und einen Engel für die Gerechtigkeit, den Rächer. Das Puppensymbol sowie der Engel finden sich in verschiedener Form immer wieder im Roman. Allerdings hätte ich persönlich Michael für passender gefunden als Gabriel. Michael ist der Kämpfer gegen das Böse. Die Verwendung des Gabriel könnte eventuell von "Gods Army" inspiriert worden sein.

Schwächen: Rechtschreibung, Grammatik, Interpunktion, Point of View, häufige Wortwiederholungen. Die Zeitformen werden nicht immer eingehalten. In geringem Umfang findet man eine Wiederholung der Handlung, was jedoch der Spannung nicht abträglich ist. Diese sollte dennoch eliminiert werden.

Stärken: Erzählstruktur, multidimensionale Charaktere, auch was den Bösewicht betrifft. Differenzierte, auf die Welt der Hauptperson und für die Handlung zielführende Beschreibungen und Weltenbau. Auch vermag der Autor durch Spannung zu überzeugen.

Fazit: Das Talent des Autoren ist offensichtlich, ebenso, dass dieses Werk mit Herzblut geschrieben wurde. Der Roman ist durchweg spannend geschrieben, erinnert gar im positiven Sinne ein wenig an "Carrie" von Stephen King, lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen (Thriller, Liebesroman, Horror) und überrascht mit einem unerwarteten Ende.

Allerdings empfehle ich, ein Lektorat und Korrektorat durchführen zu lassen oder zumindest von einem in der Rechtschreibung und Grammatik sattelfesten Vielleser korrigieren zu lassen. Dann wäre der Roman auch deutlich mehr wert als die 2,68 EUR. ;-)
Jedenfalls handelt es sich um ein erfrischendes Werk. Ich lege häufig Bücher aus "meinem Genre" aufgrund von Langeweile weg. Dass ich ein genrefremdes derart verschlinge, sagt schon etwas.

Die Seitenzählung von Amazon ist, wie ich durch Beobachtung festgestellt habe, nicht korrekt. Der Roman dürfte eher um die 280 Normseiten haben.

Charakterisierung: 5 Sterne
Schreibstil: 3 Sterne
Grammatik: 2 Sterne
Rechtschreibung: 2 Sterne
Spannung: 4 Sterne
Struktur: 4 Sterne
Emotionen: 5 Sterne
Weltenbau + Recherche: 5 Sterne

Gesamtwertung: 3,67 Sterne

Dienstag, 8. April 2014

A snapshot of Reading in America in 2013


Der amerikanische Markt ist mit unserem natürlich nicht 1:1 vergleichbar, dennoch lassen sich Trends etwa 1-2 Jahre ablesen, bevor sie zu uns kommen.

Untenstehend einen Link über eine Statistik, wie viele Amerikaner EIN Buch in den letzten ZWÖLF Monaten gelesen haben. Immerhin handelt es sich um 76%. Das bedeutet, ein Viertel der amerikanischen Bevölkerung liest so gut wie gar nicht.

Der Durchschnittsamerikaner liest fünf Bücher pro Jahr. 

Von den Deutschen weiß ich die aktuellen Zahlen nicht, aber vor ein paar Jahren lagen wir bei sieben Büchern (Ratgeber, Geschenkbücher, Landkarten inklusive) pro Person im Jahr. Allerdings gibt es darunter ausgesprochene Vielleser oder zumindest Leute, die deutlich über dem Durchschnitt liegen.

http://www.pewinternet.org/2014/01/16/a-snapshot-of-reading-in-america-in-2013/

Montag, 7. April 2014

Sabine Klimm - Wie ich meine Wechseljahre überlistete

* Mischung aus Erfahrungsbericht und Ratgeber *
Es geht hier hauptsächlich um Gewichtsprobleme, aber es finden sich auch Tipps betreffend Hitzewallungen, also die häufigsten Probleme in diesem Alter. Im Alter von 56 nahm sie dauerhaft sieben Kilo ab ohne Jo-Jo-Effekt. Allerdings bekam sie auch ihren Blutdruck und ihre Blutwerte in den Griff und hörte mit dem Rauchen von 20 Zigaretten/Tag auf.

Frau Klimm kenne ich nicht persönlich, allerdings ist sie mir bei Facebook öfters positiv aufgefallen. Über dieses Netzwerk bin ich mit vielen Leuten verbunden, auch wenn ich es selten benutze. 
Ich kann also sagen, dass sie eine reale Person ist und sie wirklich mit ihrem Mann in Mexiko lebt, Lebensfreude ausstrahlt und tatsächlich zu den wenigen Frauen gehört, die in dem Alter noch so schlank sind. Daher ist ihr Buch für mich glaubwürdiger als irgendeines von Leuten, die mir überhaupt nichts sagen.

Aufgrund der Pille hatte ich Hormonstörungen mit zunehmendem Übergewicht und anderen Beschwerden, die jenen der Wechseljahre gar nicht so unähnlich waren. Daher weiß ich, dass ein anderer Hormonhaushalt durchaus für Übergewicht sorgen kann. Es gibt ja genügend Statistiken, die besagen, dass viele Frauen mit Erreichen der Wechseljahre zunehmen ohne mehr zu essen. Das Problem ist sehr verbreitet und man braucht sich ja nur umzusehen, sofern man eine Bestätigung dafür braucht. Die Allerwenigsten haben "gute" Gene.

Vom Alter her falle ich nicht in Frau Klimms Zielgruppe. Allerdings ist meine Mutter etwa doppelt so breit wie Frau Klimm. Für mich ist das keine Option, weil es ungesund ist, man weniger beweglich wird und sich einfach nicht mehr wohl fühlt. Und irgendwann erwischen die Wechseljahre jede Frau, sofern sie nicht vorher stirbt.
Frau Klimms Hauptprobleme waren das Gewicht und Hitzewallungen, die sie beide ohne Hormonkuren in den Griff bekommen hat. Zudem hat sie es mit der Unterstützung durch Akupunktur geschafft, das starke Rauchen aufzuhören.

Schonungslos offen erzählt die Autorin von ihrem Weg, den zu finden sie zuerst zahlreiche Irrwege gehen musste. Dabei handelte es sich um zahlreiche von den Medien hochgepriesene Diäten, Joggen und intensives Abrackern im Fitnessstudio.
Da Frau Klimm mit ihrem Real-Name bei Facebook ist, glaube ich kaum, dass diese Geschichte erfunden ist. Eigentlich neigt man dazu, das für sich zu behalten. Es ist offensichtlich, dass sie mit der Offenlegung anderen Frauen Mut und Hilfe geben will.
Allerdings muss man auch etwas dafür tun. Der Weg beginnt tatsächlich im Kopf mit konkreten Maßnahmen, die man regelmäßig durchführt.

Hier muss jede Frau ihren eigenen Weg finden, etwas, das ihr Freude bereitet. Frau Klimms Weg ist für mich ansprechend, mit nicht vielen Entbehrungen oder übermäßigen Anstrengungen verbunden. Er ist für jede Frau machbar. Ein wenig Zeit sollte man allerdings bereit sein zu investieren.

Jedenfalls scheint mir durch die Praxis ihrer liebsten Leibesertüchtigung sich auch etwas anderes in ihr gewandelt zu haben. Ein Buch, das Mut macht, weil es einem zeigt, dass man den körperlichen Veränderungen während der Wechseljahre nicht machtlos ausgeliefert ist, sondern die Wahl hat und mit diesem Wissen nicht die ganzen Umwege gehen muss, weil man von der Erfahrung der Autorin profitiert.
Hier wäre noch eine Buchempfehlung darüber hilfreich gewesen, da man auf dem Land, bei einigen Berufen oder familiären Umständen nicht immer Kurse belegen kann. Allerdings dürfte ihre Empfehlung für die Behandlung der Hitzewallungen auf jeden Fall einen Versuch wert sein.

Schade ist nur, dass es das Buch nicht gedruckt gibt, denn es wäre etwas für meine Mutter, vorausgesetzt, sie ist bereit, es umzusetzen. Der Anfang des Weges beginnt tatsächlich im Kopf.

Donnerstag, 3. April 2014

Laura Lay - In den Zügen der Nacht


* Literarisch angehauchte, subtile erotische Erzählung *

Das vorliegende Werk ist keine gewöhnliche Erotikgeschichte. Es ist fraglich, ob es überhaupt diesem Genre zuzuordnen ist, wie man dieses heutzutage versteht, da bei vielen damit bestimmte Erwartungen verknüpft sind. Dieser Teil kommt nämlich relativ spät, baut sich langsam aus und lebt eher durch Andeutungen, Ahnungen und dem Hauch von etwas Magischem.

Wer also viel direkte erotische Handlung erwartet, wird enttäuscht werden. Diejenigen, die sich auch an Literatur erfreuen können, die in keine Schublade passt, finden hier etwas zum Nachdenken. 

Eine Liebesgeschichte ist es allerdings auch nicht.


Der Anfang ist eher langsam, ein wenig nostalgisch anmutend, und voller Detaildichte. Ländliche Idylle, ein Ort, der aufgrund Wegzugs immer kleiner wird. Man erfährt vieles über Veronique, die durchaus sympathische Studentin des Improvisationstheaters, ihre Ansichten und Erfahrungen.

Die schwüle Hitze des Sommers wird heraufbeschworen, um zu einem anderen Sommer zu geleiten. Hier gelingt es der Autorin mit wenigen Worten Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen, als wäre man dabei. Dabei ist der Schreibstil elegant und schnörkellos. Alle Sinne werden angesprochen und oft auch noch das Gehirn.

Zitat: "In der Nacht konnte Veronique lange nicht einschlafen. Sie hörte den Regen überall: in der Dachrinne, die sich gurgelnd in den Garten ergoss. Auf dem Deckel der Regentonne, ein stetes Trommeln. In den Rosenbüschen vor dem Haus, die das Wasser sicher gierig aufsogen."

Eine zentrale Bedeutung bekommt das Glücksrad, das eindringlich mit seinen rätselhaften Symbolen beschrieben wird. Überhaupt spielt die Autorin mit unterschiedlichen Symbolen, Zahlen und gleitet teilweise ins Philosophische ab. Jedenfalls ist es ein Werk zum Nachdenken. Man fragt sich, was die Autorin im Kopf hatte, als sie diese Geschichte schrieb. Und wer jener geheimnisvolle Mann wirklich ist.

Zitate: "Die Dinge, die wir instinktiv tun, verraten oft am meisten über uns."
"Einem Impuls zu folgen bedeutete, einer Brücke ins Unterbewusstsein zu folgen."

Dabei hat auch diese unterschwellige Erotik, die durch subtile Handlungen einfließt, ihren eigenen Reiz. Sofern man sich darauf einlassen kann ohne festgefahrene Erwartungen. Ich persönlich hätte mir trotzdem ein wenig mehr direkte erotische Handlung und am Anfang ein schnelleres Voranschreiten der Geschichte gewünscht, finde sie auf ihre eigene Weise aber gut. Sie hat was, das man nicht so schnell vergisst.