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Donnerstag, 24. April 2014

Laura Lay - Das Geheimnis der Flamingofrau

Bei vorliegendem Werk handelt es sich nicht um Erotik von der Stange, sondern eine eigenwillige Mischung, was bereits das Cover deutlich macht.



Als eine geheimnisvolle dominante Frau namens Tania von Rosenfels mit ihrer scheinbar scheuen Gefährtin in ein Haus am Ortsrand von Hainburg zieht, ist es um die Ruhe dort geschehen. 
Sofort machen vielfältige Gerüchte über sie die Runde, die die Doppelmoral unserer Gesellschaft aufzeigen. Doch skizzieren sie die wirkliche Tania? Wohl kaum.
Der arme Schriftsteller Leon wird nur scheinbar das Werkzeug ihres Willens. Von Erpressung würde ich nicht reden, denn man hat im Leben immer die Wahl, selbst wenn man sie nicht treffen möchte. Wer nicht selbst entscheidet, verleiht anderen die Macht, über sich zu entscheiden.
Tania gibt ihm die Richtung vor und lässt ihm im Grunde viel Freiraum. Sie wird wirklich zum leeren Gefäß seiner Projektionen und gibt ihm weitere solche Gefäße. So führt er sich selbst eher, als dass sie ihn zu jener Frau bringt, die nicht sein Typ ist. Einer Kindfrau, die keineswegs so jung ist.
Die Autorin baut auch hier wieder ein Netz von Symbolen auf und spielt gleichzeitig mit Gegensätzen, aber auch mit dem Raum dazwischen, sowie Projektionen im Sinne von Carl Gustav Jung. So etwas dürfte man in den meisten Werken der Erotik vergeblich suchen.
Eine schwarzhaarige Frau wird blond, der Name Tania bedeutet "Establisher", Einführer auf Deutsch, was hier gewiss eine Doppelbedeutung bekommt. Auch in ihrem Nachnamen spiegelt sich das wider und dem Verhalten ihrer Gefährtin. Auch ist Flamingofarben wohl kein Zufall und das nicht nur, weil es zwischen rosa und orange liegt, sondern auch wegen seiner ungewöhnlichen Herkunft.
Ebenso ist die Erotik anders, als man sie von den meisten üblichen Werken kennt. Sprachlich ist diese Erzählung auf hohem Niveau. Wer sich darauf einlassen kann, der findet hier eine wahre Perle.