BLOGGER TEMPLATES - TWITTER BACKGROUNDS »

Samstag, 19. April 2014

Amazon-Bashing

Es geht um diesen Artikel, der von Bild.de neutral geschrieben wurde:

Selbst gegen die Maßnahme von Jeff Bezos, seinen Mitarbeitern 5,000 Dollar zu zahlen, damit sie kündigen können, wenn sie dies wollen und nicht allein aus finanziellen Gründen bei einer Firma bleiben, wo sie nicht sein möchten, wird gewettert.

So langsam begreife ich es nicht mehr, warum derart auf Amazon rumgehackt wird. Klar, sie hatten eine Zeitarbeitsfirma beauftragt, die wiederum ihre Leute schlecht bezahlt hat. Aber deren Vertrag wurde bereits gekündigt.
Normalerweise weiß die Entleiherfirma nicht, welchen Stundenlohn die Zeitarbeitsfirma ihren Leuten bezahlt. Das steht ja wohl kaum in den Angeboten. Es gab da über Jahre hinweg immer noch einige schwarze Schafe. Mit dem Mindestlohn dürfte sich das jetzt zumindest in finanzieller Hinsicht gebessert haben. Da sollte man sich eher fragen, wo die ganze Zeit über die Gewerkschaft war und was die eigentlich getrieben hat.

Sind EUR 9,65 bis EUR 11,12 für UNGELERNTE Arbeiter wirklich ein derart niedriger Einstiegslohn?

Das Amazon-Bashing hat Propaganda-Status erreicht.
Wer profitiert am meisten davon? Wird es gar gesteuert? Diese Fragen drängen sich mir seit Längerem stark auf.

Läuft bei der Konkurrenz alles, wie es soll? Warum wurde das nicht überprüft?

2 Kommentare:

Kerstin hat gesagt…

Ich finde es scheinheilig, wenn sich über Arbeitsbedingungen - wie hier amazon - groß und breit in den Medien ausgelassen wird. Denn wenn man einen Tag später mal eine Umfrage startet, wer denn in unserer "Geiz ist geil" - Gesellschaft bereit ist mehr zu zahlen, damit solche Dumping-Preise erst gar nicht notwendig sind, wird sich keiner wirklich dazu bereit erklären (außer vor laufender Kamera selbstverständlich).

Just me hat gesagt…

Das Problem liegt noch tiefer. Wir haben eine ganz andere Unternehmer (und auch Kunden-)Generation als früher.
Zu damaligen Zeiten hat man noch Wert aufs Soziale gelegt. Heutzutage zählt nur noch Gewinnmaximierung um jeden Preis, Menschen wurden zu "Menschenmaterial".
Selbst wenn viele Leute bereit wären, mehr zu zahlen würde das nicht wirklich was ändern, solange es nicht in den Köpfen aller angekommen ist, inklusive der ganz Großen.
Ein Beispiel sind die deutschen Automobilunternehmen. Die Zulieferer- und Dienstleistungsunternehmen senken auf Druck der Großkonzerne seit Jahren ihre Preise, bei gleichzeitig steigenden Preisen des Endproduktes.

Andererseits haben die Leute in den Siebzigern möglicherweise teilweise das ausgelöst, was heute ist. Damals waren die Arbeitsbedingungen rosig, was auch die Arbeitnehmer ausgenutzt haben. Jobhobbing war groß in Mode, weil es so schick war, auch wenn der alte Arbeitgeber keinen Ersatz findet oder einen aufgebaut hat. Mein Onkel hat immer erzählt, wie seine Kollegin regelmäßig ihre Wäsche auf der Arbeit gewaschen hat, also Zeit, Wasser, Strom alles vom AG. Jetzt haben wir die Zeitarbeit ...

Ich vermute allerdings die oder eine auslösende Ursache für das ganze Dilemma mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den ganz Großen, die die Weltwirtschaft beherrschen.