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Sonntag, 1. Dezember 2013

E-Books vs. richtige Bücher?

Immer wieder begegnet man Leuten, die Papierbücher im Gegensatz zu E-Books als "richtige Bücher" bezeichnen. Manche gehen sogar so weit, dass sie E-Books deshalb als wertlos ansehen. Warum das so ist, verstehe ich nicht ganz.
Ich besitze seit mehreren Jahren E-Book Reader: den Kindle und den Trekstor. Letzteren verwende ich selten, da er ein klein wenig unschärfer ist als der Kindle und das Laden etwas länger dauert. Außerdem erwerbe ich meine E-Books bei Beam, Amazon und Smashwords, sodass ich eigentlich keinen ePub-Reader brauche.

Amazon als Vorreiter

Ich verstehe die Angst vor einem Amazon-Monopol.
Deren Rezensionslöschaktion zeigte, dass sie die Kundendaten sammeln und auf eine Weise verknüpfen und auswerten, die mit dem deutschen Datenschutzgesetz nicht unbedingt konform ist. Besonders vertrauenswürdig erscheint das jedenfalls nicht. Auch wurde gegen das Trollproblem nichts unternommen, von dem mir einige Autoren berichtet haben und was ich ja selbst schon erkannt habe.
Aber die E-Book-Reader und damit zahlreiche Vorteile für mich als Leserin wären damit noch bei weitem nicht so technisch ausgereift und verbreitet heutzutage, wenn Amazon nicht den Vorreiter gemacht hatte.

Von den E-Book-Readern selbst abgeschreckte Leser

Ich kenne einige Leute, die sich einen Reader gekauft haben, damit nicht zurechtgekommen sind, weil sie den Download und das Lesen als nicht bequem empfunden haben. Darunter befanden sich keine Kindle-Kunden. Einige Leser werden also von schlechten Readern verprellt. Diese greifen dann auf "richtige Bücher" aus Papier zurück.

Ein Buch muss man anfassen und riechen können!

Dann gibt es noch die Gruppe, die meint, ein Buch müsse man anfassen können, daran schnuppern und es ins Regal stellen können.

Muss man das wirklich?

Hm ... also ich persönlich finde nicht, dass ich ein Buch anfassen können muss. Ein 500-Seiten-Buch liest sich ganz eindeutig auf dem Reader besser. Zudem kann man es einhändig umblättern. In die Handtasche passt der Reader auch eindeutig besser.
Auch dran schnuppern muss ich nicht unbedingt. Manchen meiner alten Bücher, die ich gebraucht erworben habe, verströmen schon einen leichten Modergeruch. Der Geruch von Papier und Druckerschwärze erhöht den Lesegenuss nicht wirklich. Ein schlechtes Buch bleibt dadurch schlecht, bei einem guten merke ich gar nicht, in welchem Format ich das lese, so gefesselt bin ich von der Geschichte. Außerdem schnuppere ich lieber an einem guten Essen oder an meinem Mann ...
Ich brauche auch keine Regalfüller. Meine Regale brechen schon seit Jahren vor lauter Büchern auseinander. Ehrlich, ich bevorzuge E-Books, wo ich nur kann.
Auch sind sie sehr augenfreundlich. Gerade wenn man schlecht sieht, wird man es sehr zu schätzen wissen, die Schriftgröße nach dem eigenen Bedarf anpassen zu können.

Ist nur ein Papierbuch ein "richtiges Buch"?

Ich würde sagen, der Inhalt und nur dieser ist das Buch. Kaufen Sie sich ein Blankbook. Ist das ein Buch? Irgendwie schon, es hat viele Seiten, ist gebunden und hat im Idealfall sogar noch ein schönes Bild vorne drauf. Aber wenn man es aufschlägt, sieht man einzig leere Seiten.
Ist so ein "richtiges" Blankbook, das nichts zum Lesen bietet, also ein richtiges Buch im Gegensatz zu einem E-Book mit verdammt viel Inhalt?

Ein Papierbuch ist aus toten Bäumen, sonst nichts.
Derzeit lohnen sich E-Book-Reader nur für Leute, die mehr als der Durchschnitt lesen. Für mich persönlich ist er unverzichtbar geworden.

Lese ich derzeit noch Papierbücher?

Papierbücher lese ich nur noch auf dem Spielplatz, wo man sie auch mal schnell weglegen kann. Einen Reader würde ich dort nicht so einfach hinlegen. Ratgeber und Fachbücher bevorzuge ich nach wie vor im Papierformat, da man dort komfortabler Lesezeichen setzen und gewisse Textstellen finden kann.
Alle Bücher, die man von vorne nach hinten durchliest, gibt es bei mir ausschließlich digital. Erstens sind sie wesentlich schneller verfügbar, meistens deutlich günstiger und außerdem sparen sie Platz. Langfristig gesehen sind sie trotz des Stromverbrauchs die eindeutig umweltfreundlichere Lösung, insbesondere für Vielleser.

Papierbücher sind nicht umweltfreundlich, oft werden Bücher eingestampft

Die Großauflagen im Printbuchbereich verbrauchen Unmengen an Strom, Druckerschwärze, und Papier. Bei der Papierherstellung wird sehr viel Wasser und eine Reihe von Chemiekalien eingesetzt. Wenn eine Auflage nicht innerhalb einer bestimmten Zeit verkauft wird, lassen die Verlage die Papierbücher einstampfen, um Lagerhaltungskosten zu sparen. Die enden dann nicht selten als Toilettenpapier. Dazu haben die zunehmende Schnelllebigkeit, kürzere Regalzeiten von Büchern in den Buchhandlungen und das Just-in-Time-Verfahren gewiss ihren Teil dazu beigetragen.

Das bedeutet, dass ich Belletristik künftig fast nur noch im E-Book-Format erwerben werde, da für mich persönlich die Vorteile die Nachteile bei Weitem überwiegen.