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Mittwoch, 6. November 2013

Sandra Henke - Alphawolf

Inhaltsangabe:

Als eine Horde Wölfe das Labor eines Krankenhauses verwüsten, werden die Halbindianerin Tala und ihr Kollege Walter von Wild Protection gerufen, um die Tiere zurück in die Wildnis Alaskas zu bringen. Doch Tala ist sich nicht sicher, ob es sich tatsächlich nur um Wölfe handelt, denn das Verhalten der Tiere ist mehr als merkwürdig. Tala wird gepackt vom Sog der Ereignisse und von dem unheimlichen, aber äußerst attraktiven Claw bedroht, der behauptet ein Werwolf zu sein. Sie schwankt zwischen Angst und Faszination und mit einem Mal steht mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel ...


Meine Meinung:

Die Hauptperson Tala, eine Halbindianerin, der man ihre Abstammung (leider) nicht ansieht, ist gleich zu Beginn sympathisch. Sie ist selbstbewusst, tierlieb, mit der Natur und ihrem Stamm verbunden und modern zugleich.
Claw, der Alphawolf, kommt am Anfang nicht so sympathisch rüber, da er versucht, Tala mit Einschüchterungsversuchen in Schach zu halten. Zum Glück ändert sich das und er überrascht durch eine fürsorgliche Seite.
Doch nicht nur er ist eine facettenreiche Person. Auch die anderen, sei es Talas Großmutter, Rufus oder Lupus kommen sehr lebendig rüber. Nur wäre es besser gewesen, bei Rufus und Lupus nicht so ähnlich klingende Namen zu wählen. Am Anfang habe ich sie gelegentlich verwechselt.
Der Roman liest sich sehr flüssig. Nie reißt der Spannungsfaden ab. Ständig passiert etwas. Leute verschwinden spurlos, Gebäude werden verwüstet. Der Bösewicht Dante ist eine ständige Bedrohung im Hintergrund.
Frau Henkes Werwölfe sind nicht die Monster der Horrorfilme, sondern sie müssen sich – unabhängig von den Mondphasen – von Zeit zu Zeit in richtige Wölfe verwandeln inklusive der tierischen Triebe, wobei die menschliche Intelligenz erhalten bleibt. Frau Henke bringt das glaubhaft und nachvollziehbar rüber.
Einzig Dante ist durch einen Unfall zu diesem Monster geworden. Wie dieses verhält er sich zum Teil, wobei er wesentlich geschickter und intelligenter vorgeht als viele der Horrorfilm-Werwölfe. Er hat ein Ziel und weiß was er tut. Dabei verhält er sich absolut ruchlos, wie es sich für einen anständigen Bösewicht gehört.
Der Höhepunkt ist ausführlich und auch das Ende stellt zufrieden. Hier will ich nichts verraten, nur dass es gut ausgearbeitet wurde.
Es fließen stückeweise Hintergrundinformationen über die indianischen Traditionen ein. Frau Henke hat fleißig recherchiert, was bei Fantasy-Romanen nicht unbedingt Standard ist.
Die Erotikszenen sind sehr explizit. Man sollte es schon derber mögen. Phantasievoll sind sie allemal. Frau Henke zieht alle Register …

Ein in sich abgeschlossener Roman, zu dem es nächstes Jahr einen Folgeband geben soll.

Für mich ist dieser Roman einer der Highlights der deutschen Fantasy.